An dem Fahrzeug wurde in den vergangenen drei Jahren (bzw. rund 2500 zurückgelegten Kilometern) Folgendes erneuert oder durchgeführt, und zwar stets in Porsche-Zentren (Kiel und Inntal):
Vor kurzem, am 20. August d.J., kam noch dies hinzu:
Mit der „Dealer’s Bill of Sale for a Motor Vehicle“ beginnen die umfangreichen Aufzeichnungen zu diesem ganz besonderen Transaxle-Porsche. Am 31. März 1992 erhielt ein gewisser Michael S. Croel die Neuwagenrechnung, ausgestellt von den Pioneer Centres, Inc., mit Sitz in Aurora, Colorado, seinerzeit der Porsche Dealer vor Ort. Einen Monat später erfolgte die Zulassung.
Heute steht das Grandprix-weiße (Farbcode 908) Cabrio mit seiner wunderschönen und seltenen beigen „Kaschmir“-Volllederausstattung bei mir daheim im oberbayerischen Voralpenland und präsentiert sich in absoluter Bestform.
Der zweite Besitzer hatte das Fahrzeug im Jahr 2012 nach Deutschland reimportiert und beim Homologieren Alles richtig gemacht: so wurden die verchromten (!!) 16-Zoll-Cupfelgen höchst professionell (ebenfalls) in Grandprix-Weiß lackiert – eine Augenweide per se -, während Heckspoiler und Rückleuchte auf dem Kofferraumdeckel für immer verbannt wurden und das Sony CD-Radio dem stimmigen „BECKER DTM“-Audiosystem weichen musste, das bestens mit dem zur Sonderausstattung zählenden Porsche Klangpaket mit 8 Lautsprechern harmoniert.
Apropos Sonderausstattung. Zu den vielen Goodies, die ich zusammen mit meinem 968 Cabrio offeriere (dazu unten mehr), zählt auch der Reprint der Preisliste ab 1.3.1992, aus der ich zitieren darf (in DM und jeweils einschließlich der damaligen Mehrwertsteuer in Höhe von 14%):
968 Cabriolet mit 6-Gang: 104.800.–
2. Nebelschlußleuchte: 100.–
Automatische Geschwindigkeitsregelung: 875.–
Lederausstattung incl. Sitzanlage: 5850.–
Sportsitze links und rechts mit elektrischer Höhenverstellung. 1100.–
Klimaanlage: 3430.–
Klangpaket: 500.–
Der Wagen hat demnach im April 1992 116.655 DM gekostet. Hinzu kommt noch das nachgerüstete Windschott.
Es existieren zwei Classic Data-Zertifikate. Das erste wurde am 16.08.2012, nach der „Heimholung“ von Colorado nach Flensburg, erstellt, die darin enthaltenen Aufnahmen zeigen das Cabrio noch mit den US-Applikationen (damaliger Wiederbeschaffungswert: 26.000 EUR).
Am 23.10.2023, also vor exakt zehn Monaten, wurde in Kiel ein zweites Zertifikat verfasst, beim Tachostand von 69.389 km (40.600 EUR für Note 2 Gesamtzustand, eine 1 hätte der Gutachter mit 64.000 EUR bewertet).
Ich sehe den Wagen heute bei 1-/2+.
Es gab mehrere Anfragen in Bezug auf etwaige Nachlackierungen (Unfälle). Der TÜV Rosenheim hat mir heute (10.09.) dankenswerter Weise kurzfristig einen außerplanmäßigen Termin für eine Lackschichtdickenmessung gegeben.
Das Ergebnis entspricht exakt meinen Erwartungen. Am gesamten Fahrzeug wurde eine Lackschichtdicke von ca. 110-120 μm gemessen, nur auf dem Kofferraumdeckel sind es rund 400 μm, und das hat seinen Grund:
Beim Homologieren (2012) wurden die US-obligatorische zentrale Rückleuchte und der furchtbare Heckspoiler entfernt – wie es sich gehört. Die Bohrlöcher mussten dann natürlich geschlossen (gespachtelt?) werden, weshalb im Anschluss der gesamte Kofferraumdeckel neu lackiert wurde.
Der Wagen ist definitiv unfallfrei.
Zu den vielen Dokumenten im Ordner zählen nicht nur sämtliche TÜV-Berichte seit 2012, es findet sich selbstverständlich – bei einem Re-Import aus den USA meines Erachtens essentiell – auch der CARFAX Vehicle History Report, abgefragt am 28.03.2012.
Beginnend mit dem Tag der Zulassung am 30.04.1992, sind sämtliche Inspektionen samt jeweiliger Mileage verzeichnet, zuletzt am 24.04.2010. Da waren es 31.220 Meilen, also knapp 50.250 km.
Als das 968 Cabrio 2012 in Deutschland ankam, hatte es 34.609 Meilen auf dem Tacho, so steht es auch im Classic Data-Gutachten.
Keine CARFAX-Einträge/Meldungen gibt es hingegen bei folgenden Punkten:
- accident/damage
- total lost
- structural damage
- airbag deployment
- odometer check (no indication of odometer rollback)
Andererseits hätte ich den Wagen auch mit Sicherheit nicht erworben.
Seit 2012 war er für Service und/oder Reparatur stets NUR bei Porsche-Zentren zu Gast. Ab August 2012 beim PZ Kiel, ab August 2024 bei „meinem“ PZ Inntal. Gekauft habe ich „CASHMO“ (so hat ihn meine Schwiegertochter benannt) am 3. Juli d.J.
Selbstverständlich befinden sich (neben den amerikanischen receipts) sämtliche Rechnungen in meinem umfangreichen 968er-Ordner, beginnend mit dem 33-Punkte-Check nach der Homologation im August 2012 (4.385,61 EUR).
Zu den größeren Arbeiten der letzten Zeit zählen beispielsweise neue Bremsbeläge und -scheiben, die Lüftersteuerung und der Behälter der Scheibenwaschanlage, Filter und Thermoschalter, Pumpe und Stellglied (24.05.2022 / 2997,18 EUR).
In diesem Zusammenhang wurde neben der Wartung auch ein erneuter 33-Punkte-Check durchgeführt, diesmal für die Classic Card Heritage (1080,96 EUR).
Am 05.10.2023 wurde zeitgleich mit der HU (ohne festgestellte Mängel) das „Gutachten für die Einstufung des Fahrzeuges als Oldtimer“ erstellt, und es versteht sich von selbst, dass alle Punkte problemlos erfüllt wurden.
Am 25. Juli, während einer kurzen Fahrt, wurde das Fahrzeug plötzlich heiß. Es herrschte Ratlosigkeit, und mein Cabrio stand länger in der Werkstatt des PZ Inntal. Am 20. August konnte ich es wieder abholen.
Es war die Wasserpumpe. Außerdem ließ ich den rechten Hauptscheinwerfer erneuern, er war durch Halogenaustritt milchig geworden (man sieht es auf einigen Fotos, die ich vor dem Werkstattaufenthalt gemacht hatte, die aktuellen Aufnahmen entstanden diese Woche). Erstaunlich, dass der TÜV in Flensburg das akzeptiert hat…
Ein neuer Lenkstock musste ebenfalls her, darüber hinaus Zahnriemen, Spannrollen etc.
Die Gesamtsumme raubte mir kurz den Atem: 5395,15 EUR. Das hatte ich nicht erwartet.
Dafür kann ich jetzt allerreinsten Gewissens ein 968 Cabrio in technischem Topzustand offerieren – auch optisch gibt es absolut nichts auszusetzen -, bei dem erst mal SEHR lange keinerlei Probleme auftauchen werden, und damit steht mein Auto unter den wenigen angebotenen Porsches dieses seltenen Typs definitiv ziemlich allein auf weiter Flur…
Ich bin gleich nach der Abholung vom PZ erst mal schnell auf die Autobahn, um zu testen, ob der Motor wirklich nicht mehr heiß wird 🙂 … Hab kurz nicht aufgepasst und war sofort bei Tempo 230, CASHMO fährt sich plötzlich wie ein Zeitgenosse. Ich bin sicher, er würde auch noch problemlos die im KFZ-Schein genannten 252 km/h bewältigen. Muss er aber nicht…
Der Wagen bereitet einfach nur Freude. Man wird eigentlich nahezu ständig angesprochen und befragt, „Daumen hoch“ ist das Mindeste. Man sieht das Modell so gut wie nie auf der Straße, kein Wunder: laut Kraftfahrt-Bundesamt beträgt der Bestand an 968 Cabrios weniger als 600 Exemplare in Deutschland.
Das Besondere sind nicht nur die geringen Stückzahlen – 653 Exemplare baute Porsche im Modelljahr 1992 für die USA und Kanada, insgesamt rollten in fünf Jahren lediglich 3.959 Porsche 968 Cabriolets aus dem Werk Zuffenhausen -, es war auch das Auto mit dem drehmomentstärksten Vierzylinder-Saugmotor der Welt: Dreilitermotor mit 240 PS und 305 Newtonmetern. Das zaubert der Person am Steuer auch heute noch ein breites Grinsen ins Gesicht.
Ich habe lange nach genau diesem Fahrzeug gesucht: mit Handschalter (auf keinen Fall mit Tiptronic!!!) und Kaschmir-Leder, möglichst ein USA-Reimport. Warum Letzteres?
Ganz einfach: der Wagen ist nicht wirklich ein Viersitzer, und das coole Gepäckfach samt Reling über den beiden abschließbaren Fächern ist m. E. viel schöner und praktischer als eine nicht nutzbare Rücksitzbank. Außerdem sind US-Fahrzeuge, insbesondere aus dem Westen und entsprechend gepflegt, in aller Regel top-ausgestattet und rostfrei. Das trifft natürlich auch für CASHMO zu. Der 968 ist vollverzinkt, aber dennoch gibt es Hohlräume, in denen sich Rost bilden kann. Nicht in diesem Fall.
Elf Jahre lang (2011-2022) war ich als Senior Representative Germany & Austria bei Bonhams tätig, dem drittgrößten Auktionshaus weltweit, und hatte neben Kunst, Antiquitäten, Asiatica, Uhren, Schmuck etc. auch nahezu täglich mit der Versteigerung klassischer Automobile zu tun. Ich bin fest davon überzeugt, dass ein „handgerissenes“, PZ-scheckheft-gepflegtes Porsche 968 Cabrio mit wenig Kilometern auf der Uhr und seltener Farbkombi zu den Stars unter den Auto-Investments zählt.
Ich habe mir fast zeitgleich mit dem 968 Cabrio (also auch erst vor kurzem) einen Alfa Spider Fastback 2000 Veloce aus dem Jahr 1974 angeschafft, noch so ein alter Traum von mir… Der Spider brüllt und krächzt, ist nicht immer leicht zu schalten und hoppelt schlitternd durch die Kurve mit seiner hinteren Starrachse, er verlangt höchste Aufmerksamkeit ab dem Starten. Macht archaischen Spaß, aber man ist schon ein bissl am Limit, gelegentlich…
Den nahezu exakten Gegenentwurf stellt der offene 968 dar: souverän, allerbestens verarbeitet, stets beherrschbar – aber auch sofort da, und das auf die agilste Art, falls gewünscht. Null Windverwirbelung oben ohne auf der Autobahn, das in einer Sekunde umgeklappte Windschott und die tiefe Sitzposition auf den verdammt bequemen Sitzen lassen einen gleichsam wie in Abrahams Schoß versinken. Im Spider wurde garnicht erst ein Radio verbaut vor 50 Jahren, würde auch kaum Sinn machen. Fast schon Konzertatmosphäre hingegen im 968er mit seinem feinen Klangpaket. So geht entspanntes Cruisen, aber es geht eben auch schlagartig zur Sache, falls „nötig“, wie bereits erwähnt. Ein unglaublich ausgewogenes Fahrzeug, und dennoch so wieselflink und wunderbar wendig, Bauart-bedingt…
Klar, beim Porsche Transaxle scheiden sich von Haus aus ein wenig die Geister. Man MUSS ihn nicht lieben, er ist kein 911er. Auch wenn er zu seiner Zeit an dessen Fahrleistungen nicht nur locker herankam, sondern sie mit dem Topmodell 968 Turbo S sogar übertraf: mit 305 PS brachte es der 2+2-Sitzer auf eine Vmax von 280 km/h. Mehr Tempo bot damals nicht einmal der 911 Turbo. Übrigens, als erstem Porsche überhaupt wurde dem 968 ein manuelles Sechsganggetriebe spendiert – eine Schaltung, die nur Lotus Omega, BMW 850i und Audi 100 S4 an Bord hatten.
„Wie man aus einer engen Kurve eine schnelle Kurve macht: der Porsche 968“, textete die Werbeabteilung des Stuttgarter Sportwagenspezialisten im Spätsommer 1991 zu ihrem jüngsten Neuzugang. Der 968 sei „die schönste Art, in der Porsche Tradition fortzufahren.“
Und damit kommen wir zu den bereits erwähnten „Goodies“, die sich bei der Übergabe des Wagens an den nächsten Besitzer im gepflegten Kofferraum befinden werden, von mir in den vergangenen Wochen aufgrund meiner Neugier an diesem und der Begeisterung für dieses außergewöhnliche Gefährt (in der Regel neu) erworben:
- 4 großformatige Plakate, in einer Posterrolle
- 3 Fachbücher zum Porsche 968:
- Frank Pieper, „PORSCHE 968. Das Kompendium“
- Halwart Schrader, „PORSCHE 924 / 944 / 968“
- Thomas Fuths, „Porsche 924 944 968 928“
- 4 Anzeigen (teils gerahmt)
- Deutsche Betriebsanleitung
- Amerikanische Handbücher (von 1992):
- Warranty / Maintenance / Dealer Directory USA and CANADA / Owner’s Manual / Arbitration Procedure
- Originale PORSCHE Presse-Information zur Einführung des 968: „Evolution zur Porsche-Identität“, 15 Seiten, Juni 1991
- Originale PORSCHE Presse-Information zur Einführung des 968 in den USA: „THE 1992 PORSCHE 968 – Styling, Power, ans Agility for Rewarding Sports Car Performance“, samt Pressefotos, Dezember 1991
- BECKER Code Card und CD
- NAVI-CD
- Prospekt Porsche 968 („So baut man Sportwagen“), 08/1992, 37 Seiten (Reprint)
- Preisliste PORSCHE 968, gültig ab 1.2.1992 (Reprint)
- PORSCHE 968, Sonderdruck aus „Christophorus“ Nr. 2321
- Das niegelnagelneu im Porsche Shop gekaufte Indoor Car Cover Porsche Classic – 924, 944, 968 (322,00 €)
- Maßangefertigte Textil-Fußmatten (Fußmatte: Schwarz / Randeinfassung: Kunstleder beige / Steppnaht: Doppelt 2 Fäden / Absatzschoner: Gummi (160,00 €)
UND DAS ausgedruckte WERKSTATTHANDBUCH!!!
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Ich verkaufe den Wagen aus persönlichen Gründen (so schnell) wieder, es ist leider unumgänglich.
Wünschen würde ich mir, dass dieses so wunderbare wie rare Gefährt an Jemanden gerät, der/die das auch so zu goutieren weiß wie ich.
CASHMO kann nach telefonischer Vereinbarung (oder per SMS, WhatsApp, E-Mail) hier in der Nähe von Rosenheim/Oberbayern besichtigt und selbstverständlich Probe gefahren werden.
Ich l(i)ebe Transparenz, gern in beide Richtungen, deshalb nenne ich auch Name und Kennzeichen, habe nichts zu verbergen. Selbstverständlich ist im Angebot auch der komplette Ordner mit sämtlichen Dokumenten enthalten.
Wer dieses so außergewöhnlich prachtvolle Exemplar einer längst (oder besser: von Anbeginn) vom Aussterben bedrohten Gattung erwirbt, macht keinen Fehler, sondern ganz im Gegenteil alles richtig.
Daran habe ich nicht den allergeringsten Zweifel.
Wie formulierte es vor über 30 Jahren die für das Marketing des Porsche 968 Cabrio verantwortliche Werbeagentur nochmal? Ach ja:
Garantiert frei von Limousinenzusätzen! oder
Kein Dach über dem Kopf, aber Porsche fahren.
In einem 968 Cabrio ist das nochmals eine ganz andere Nummer.
Lassen Sie sich das bitte nicht entgehen.
Tausch gegen 997 4 oder 4S möglich.