Porsche ist mit seinen 911ern seit Jahrzehnten erfolgreich im Gelände unterwegs und nimmt an legendären Rallyes wie der Dakar teil. Aber in der modernen Welt bleiben die meisten fest auf dem Asphalt.
Es gibt eine kleine Gruppe, die den Status quo in Frage stellt. Eine wachsende Bewegung, die von begeisterten Spezialisten wie Heritage Autowerks und The Keen Project ins Leben gerufen wurde, hat Enthusiasten die Augen dafür geöffnet, wie großartig ein 911er im Gelände sein kann. Die "Safari" mit dem 911 ist so beliebt, dass Porsche selbst den 911 Dakar auf den Markt gebracht hat.
Dieses Exemplar begann sein Leben als ein besonders schöner, nummerngleicher Porsche 911 Carrera 3.2 aus dem Jahr 1987 mit einer Laufleistung von 77.000 Meilen - in Silbermetallic lackiert, mit allen Originalteilen und frei von Rost. Er wurde dann von Heritage Autowerks gekauft, die sich daran machten, einen Safari 911 zu bauen, bei dem keine Kosten gescheut wurden.
Der Wagen ist in seinem ursprünglichen Silbermetallic-Farbton gehalten, wurde aber von Riviera Autobody mit einer Vielzahl von Sonderanfertigungen versehen. Die serienmäßigen Stoßstangen sind verschwunden und wurden durch röhrenförmige Sturzbügel ersetzt, die eng an der Karosserie anliegen, um die Gesamtgröße des Wagens nicht zu vergrößern.
Sorgfältig und einfühlsam modifizierte Radkästen machen Platz für die BF Goodrich KO2-Reifen, die auf einen Satz Fuchs-Felgen montiert sind. Die Felgen sind in Blau lackiert, passend zur Martini-inspirierten Lackierung des gesamten Fahrzeugs.
Am Heck ist die Heckklappe mit einem Entenschwanzspoiler, einem maßgeschneiderten Kühlergrill mit 3.2-Details und einem von Singer inspirierten Safari-Schriftzug versehen. Der Safari-Look wird durch einen voll ausgestatteten Dachträger und Cibie-Spots vervollständigt, die an die ersten Porsche-Rallyefahrzeuge erinnern.
Die bereits erwähnten Safari-Grafiken sind einzigartig für dieses Fahrzeug und wurden speziell für das Projekt angefertigt. Sie sollen die Motorsport-Porsche vergangener Tage ehren und sind gleichzeitig von den klassischen Carrera-Grafiken inspiriert, die so viele 911er der G-Serie zieren.
Doch damit nicht genug der Modifikationen: Das Brechen von Regeln ist Teil der DNA eines Safari 911. Der Innenraum wurde komplett umgestaltet und mit Halbledersitzen mit Porsche-Wappen und Jackie Stewart-inspirierten Schottenkaro-Motiven ausgestattet.
Der serienmäßige Schaltknauf und das Lenkrad wurden durch einen beeindruckenden Holzschaltknauf im Stil des 917 und ein MOMO Prototipo ersetzt. Ein zeitgemäßes DAB/Bluetooth-Radio sorgt für die richtige Musik, während ein farblich angepasster Überrollkäfig im hinteren Teil des Fahrzeugs zusätzlichen Schutz bietet. Der Innenraum wird durch speziell importierte CoCo-Fußmatten und einen leichten Teppichsatz abgerundet.
Unter der Heckklappe befindet sich der nummerngleiche 3,2-Liter-Sechszylinder und das G50-Getriebe. Das G50-Getriebe ist nicht nur begehrter als frühere 915-Autos, sondern aufgrund seiner Robustheit auch die ideale Wahl für einen Safari-Bau.
Der Motor wurde im Januar 2025 von den Spezialisten von Zuffenhaus umgebaut. Neben dem Umbau wurden auch eine Reihe von Schläuchen, Schellen und Rohren sowie eine neue Kupplung eingebaut. Obwohl es sich um eine vorbeugende Maßnahme handelt, ist der Wagen jetzt in perfektem Zustand.
Keine Restaurierung ist vollständig, wenn man sich nicht auch um den Unterboden kümmert - eisgestrahlt und geschützt, ist er genauso sauber wie die Lackierung. Die Aufhängung besteht aus Bilstein-Dämpfern mit entsprechenden Ventilen und einer speziellen Safari-Geometrie, die sorgfältig entwickelt wurde, um ein großartiges Fahrgefühl zu gewährleisten.
Einer der beeindruckendsten Aspekte dieses Wagens ist sein historisches Archiv. Sie ist vollgepackt mit Rechnungen und Stempeln, die bis zum ersten Service im Jahr 1987 zurückreichen. Er wurde während seines gesamten Lebens von bekannten Porsche-Spezialisten wie Autofarm und Zuffenhaus gewartet, was den hohen Standard dieses Fahrzeugs nur noch unterstreicht.
Trotz der Modifikationen und Restaurierungen behält das Auto diese Geschichte zusammen mit den Original-Handbüchern und dem Werkzeugsatz - seltene Gegenstände, die so oft fehlen. Die vollständigen Serviceunterlagen umfassen:
- 02/1987 - 1.416 Meilen - Roger Clark Ltd
- 05/1987 - 6.913 Meilen - Roger Clark Ltd
- 09/1984 - 13.234 Meilen - Roger Clark Ltd
- 02/1988 - 17.434 Meilen - Roger Clark Ltd
- 06/1989 - 21.630 Meilen - Roger Clark Ltd
- 02/1990 - 30.436 Meilen - Roger Clark Ltd
- 11/1990 - 41.174 Meilen - Roger Clark Ltd
- 03/1993 - 54.414 Meilen - Rushmoor
- 02/1995 - 58.670 Meilen - Ronnoco Porsche
- 03/1996 - 59.291 Meilen - Ronnoco Porsche
- 08/1996 - 60.820 Meilen - Bulstrode Garage
- 05/2001 - 66.041 Meilen - Porsche West London
- 03/2012 - 70.829 Meilen - Tognola Engineering
- Kleine Wartung und Einbau eines Batterietrenners
- 07/2015 - 72,838 Meilen - Francis Tuthill
- Jährliche Wartung, Inspektion und Austausch von vier Bremssätteln
- 08/2016 - 75.755 Meilen - Autofarm
- Kleinere Wartung und Austausch von CV-Manschetten
- 06/2019 - 77.018 Meilen - Brook Speed
- Vollständige Inspektion, kleine Wartung und Bremsflüssigkeitsspülung
- 12/2024 - 78.081 Meilen - Zuffenhaus
- Kompletter Motorumbau, Kupplungssatz, Radlagereinstellung und Austausch der vorderen und hinteren Kraftstoffleitungen.
Auch wenn wir nicht auf Wüstendünen treffen, ist ein Safari 911 eine ausgezeichnete Wahl für die Straßen Großbritanniens. Schließlich ist die Zahl der Schlaglöcher pro Kopf der Bevölkerung hier besonders hoch. Mit seinen dicken Reifen, den schützenden Stoßfängern und der gut gedämpften Aufhängung könnte dieser Safari der ultimative 911 in britischer Ausführung sein.
Wie bei allen unseren Fahrzeugen ist auf Anfrage ein kompletter digitaler Ordner erhältlich, der weitere Bilder, Rundgang-Videos und Scans der Servicehistorie enthält. Der Wagen kann auch nach Vereinbarung in unserem Ausstellungsraum in West London besichtigt werden.