Das Herzstück des 911 T von 1973 ist der luftgekühlte Sechszylinder-Boxermotor vom Typ 911/57 mit einem Hubraum von ursprünglich 2.341 cm³. Diese Weiterentwicklung des 1970 eingeführten 2,2-Liter-Motors war zum Teil auf die US-Abgasnormen und die Bedenken hinsichtlich der Kraftstoffqualität zurückzuführen, die Porsche dazu zwangen, die Verbrennungs- und Kraftstoffzufuhrsysteme zu ändern. Um den daraus resultierenden Leistungsverlust zu kompensieren, vergrößerten die Porsche-Ingenieure den Hub des Motors von 66 mm auf 70,4 mm, wodurch der 2,4-Liter-Hubraum entstand. Der 2.4 T verfügte in den USA über eine mechanische Bosch-Kraftstoffeinspritzung, während die europäischen Modelle (wie dieser hier) je nach Ausstattung mit Zenith-Doppelvergasern oder mechanischer Einspritzung ausgestattet waren.
Abgesehen von den Abgaswerten musste der 911er 1973 auch die amerikanischen Sicherheitsvorschriften erfüllen, die im folgenden Jahr in Kraft traten und crashsichere Stoßstangen vorschrieben. Damit war 1973 das letzte Jahr für das schlanke Chrom-Stoßstangendesign, was diese Fahrzeuge zu den letzten mit der "reinen" Original-Silhouette des 911 machte - eine Tatsache, die sie heute bei Sammlern sehr begehrt macht.
FAHRWERKSVERBESSERUNGEN UND FAHRDYNAMIK
Die Modelle von 1973 brachten eine bedeutende Verbesserung der Fahrdynamik des 911 mit sich: Das veraltete 901-Getriebe mit Dogleg-Getriebe wurde durch das robustere und schaltfreudigere 5-Gang-Getriebe 915 ersetzt. Darüber hinaus verbreiterte Porsche die hintere Spur und überarbeitete die Aufhängungsgeometrie, um die Kurvenstabilität zu verbessern - ein entscheidender Faktor für einen Heckmotor-Sportwagen, der in den Händen unerfahrener Fahrer den Ruf eines "hecklastigen" Fahrzeugs erworben hatte. In Verbindung mit innenbelüfteten Scheibenbremsen und einem Leergewicht von knapp über 1.000 kg bot der 2.4 T für die Verhältnisse der frühen 1970er Jahre ein flinkes und sicheres Handling.
DAS FAHRGESTELL N. 911-351-1485 - VOM TOURENWAGEN ZUM REINRASSIGEN WAGEN
Dieser Porsche 911 2.4 T aus dem Jahr 1973 (Fahrgestellnummer 911-351-1485) ist ein Exemplar in Sammlerqualität, das Originalität, Leistungssteigerung und sorgfältige Pflege miteinander verbindet. Er wurde im Juli 1973 als Neuwagen ausgeliefert und hat nur 73.000 Originalkilometer auf dem Tacho. Auch nach über 20 Jahren im Besitz seines zweiten Besitzers befindet er sich in einem hervorragenden Zustand. Dieser Wagen mit Matching Numbers verfügt über den originalen 2.341ccm-Flachmotor vom Typ 911/57, der von dem renommierten Spezialisten Cairati unter Verwendung der originalen Mahle-Zylinder sorgfältig auf 2,7 Liter aufgerüstet wurde. Der ursprüngliche 2.4 T war zwar nicht schlecht - er leistete im europäischen Trimm 130 PS -, aber diese Modifikation bringt ihn näher an den legendären Carrera RS von 1973 heran, indem sie das Drehmoment im mittleren Drehzahlbereich und die Gasannahme verbessert, ohne die Zuverlässigkeit oder Originalität zu beeinträchtigen. Kombiniert mit einem professionell abgestimmten Setup und aeronautischen Linien ist das Ergebnis ein schärferes, muskulöseres Auto, das den Charme des alten Wagens beibehält und gleichzeitig deutlich einladender zu fahren ist. Optisch wurde der Wagen geschmackvoll modifiziert, um dem früheren 2.2 T zu ähneln, mit verchromten Details - Modifikationen, die vollständig reversibel sind. Er ist in der seltenen Originalfarbe "Seablau - 329" lackiert, fährt auf optionalen Original-Fuchs-Rädern und ist mit einem ebenfalls optionalen 5-Gang-Getriebe mit Rückwärtsgang ausgestattet. Innen wurde die Kabine mit zeitgenössischen Recaro-Sitzen in Hahnentritt-Stoff neu gepolstert, und das Dach wurde zweimal erneuert und befindet sich nun in einem neuwertigen Zustand. Zusammen mit der originalen Werkzeugtasche, dem Gebrauchs- und Wartungsheft, den schwarzen "Milano"-Nummernschildern (ursprünglich aus Bergamo) und der vollständigen Dokumentation, einschließlich des Porsche-Herkunftszertifikats und des italienischen CRS-Zertifikats, bietet dieses Auto eine seltene Gelegenheit, einen historisch bedeutsamen, wunderschön gepflegten und aufgerüsteten 911 zu besitzen, der bereit ist, gefahren und genossen zu werden.
Der Porsche 911 2.4 T von 1973 steht am Scheideweg der Porsche-Geschichte - er trägt die Reinheit des Designs der 1960er Jahre in die zunehmend regulierte Welt der 1970er Jahre. Dieses Exemplar mit seinen Leistungssteigerungen und seiner originalgetreuen Erhaltung fängt diesen Übergangsgeist perfekt ein. Für Puristen und passionierte Fahrer ist es nicht nur ein Auto, sondern auch ein Beweis für die Fähigkeit von Porsche, sich weiterzuentwickeln, ohne dabei seine Seele zu verlieren.
FAHREINDRÜCKE: AUSGEWOGEN, GELASSEN, SÜCHTIG MACHEND
Einen 911 2.4 T von 1973 zu fahren ist eine multisensorische Erfahrung, die Sie auf eine Weise mit der Straße verbindet, wie es moderne Autos nur selten tun. In der Zeitschrift "Road & Track" wurde der 911 T als "präzise, aufmerksam und mechanisch beweglich" beschrieben Mit dem vergrößerten 2,7-Liter-Motor liefert dieser Wagen spürbar mehr Drehmoment, vor allem im unteren und mittleren Drehzahlbereich, wodurch er sich drängender anfühlt als die Serienversion, ohne das Fahrwerk zu überfordern.
Die überarbeitete Aufhängung und das verbesserte 915er-Getriebe sorgen für sanftere Gangwechsel und ein souveräneres Kurvenverhalten. Wie *Auto Motor und Sport* 1973 feststellte, "bleibt der 911 der Standard, an dem alle anderen in Bezug auf Lenkungsrückmeldung und Bremsverhalten gemessen werden", was immer noch zutrifft - besonders bei einem gut gepflegten, sympathisch aufgerüsteten Exemplar wie diesem.
Selbst mit der zusätzlichen Leistung behält der Wagen die feinfühlige Lenkung, den mechanischen Grip und die Balance des Heckmotors bei, die die frühen 911er auszeichnen. Es ist eine Maschine, die eher Finesse als rohe Gewalt belohnt - ein reines, involvierendes und zeitloses Fahrerlebnis.