Der ursprüngliche 356, der unter Kennern auch als "Vor-A" bezeichnet wird, ist leicht an seiner geteilten Windschutzscheibe zu erkennen. Ab Mitte 1952 wurde diese durch eine gebogene Windschutzscheibe aus einem Stück Glas ersetzt.
Nachdem Porsche rund 50 356 in Gmünd gebaut hatte, wurde die Produktion nach Zuffenhausen in Deutschland verlegt. Nicht nur die Fabrik zog um, sondern auch die Karosserie des 356 wurde ab dem Zeitpunkt, als sie in Deutschland gebaut wurde, nicht mehr aus Aluminium, sondern aus herkömmlichem Stahl gefertigt.
Der geistige Vater des 356 war Ferdinand, genannt "Ferry", Porsche. Ferry war der Sohn von Ferdinand Porsche, dem eigentlichen Gründer der später so berühmt gewordenen Sportwagenmarke. Der Überlieferung nach ließ sich Ferry Porsche von seinem damaligen Volkswagen Cabriolet inspirieren, das mit einem mechanisch angetriebenen Kompressor ausgestattet war. Er entdeckte, dass ein relativ kleines Auto, das mit genügend Leistung ausgestattet war, mehr Fahrspaß bot als ein großes Auto mit einem Motor, der viel Leistung hatte.
Der 356 wurde in 4 verschiedenen Serien produziert. Es handelte sich um den "Vor-A", den 356 A, den 356 B und ab Mitte der sechziger Jahre um den 356 C. Von allen Serien gab es neben der Coupé-Version auch offene Modelle in den Ausführungen Cabriolet, Roadster und Speedster. Ab dem 356 A, der ab Ende 1955 ausgeliefert wurde, gab es die Möglichkeit, den neuen Carrera-Motor zu bestellen, der für seine 4 obenliegenden Nockenwellen bekannt war und mit einer Leistung von 100 PS deutlich leistungsstärker war als der normale Motor.
Im Herbst 1959 folgte der 356 B, erkennbar an einer vorderen Stoßstange mit größeren Stoßstangenrosetten und höher in der Karosserie platzierten Scheinwerfern. Auch die Hupengitter waren anders als zuvor, ebenso wie der Griff der Frontklappe, der nun unten breiter war.
Das endgültige Erscheinungsbild des 356, der 356 C, war, abgesehen vom Einbau von Scheibenbremsen rundum und einem stärkeren Motor, weitgehend identisch mit dem 356 B.
Die Produktion des 356, von dem insgesamt über 76.000 Exemplare hergestellt wurden, endete 1965, unter anderem wegen des kurz zuvor eingeführten 911.
Dieses sehr schöne Porsche 356 B "T5" Cabriolet wurde am 24. Oktober 1960 erstmals zugelassen und neu in Nordrhein, in der Nähe von Düsseldorf, ausgeliefert. Die ursprüngliche Farbkombination war "Elfenbein", eine typische Cremefarbe, kombiniert mit einer roten Lederausstattung.
Nach jahrzehntelangem Gebrauch wurde beschlossen, den Wagen in Deutschland von einem in der Oldtimerszene sehr angesehenen Unternehmen restaurieren zu lassen.
Während der Restaurierung wurde beschlossen, die Karosserie des 356 nach einer kompletten Überholung in silbergrau metallic zu lackieren. In Kombination mit dieser schönen Außenfarbe entschied man sich, die Innenausstattung in Schwarz anstelle des ursprünglichen Rots auszuführen.
Obwohl es sich um eine ältere Restaurierung handelt, zeigt der heutige Zustand des 356, dass die Arbeiten auf einem sehr hohen Niveau durchgeführt wurden. Die Karosserie ist immer noch in ausgezeichnetem Zustand, die Passnähte sind korrekt und die Lackierung zeigt eine schöne Patina.
Die Chromteile wurden seinerzeit teilweise restauriert und sind immer noch in gutem Zustand.
Das Fahrgestell und die Böden, einschließlich des Kofferraumbodens, sowie andere rostanfällige Teile wurden ersetzt und anschließend umfassend behandelt, um künftigen Rost zu verhindern.
Im Innenraum wurden bei der Restaurierung die Sitze, Türverkleidungen und das Armaturenbrett mit schwarzem Leder neu gepolstert und auch die Teppiche und der Innenhimmel des Cabriodaches wurden erneuert. Der gesamte Innenraum weist eine schöne Patina auf und harmoniert, auch aufgrund der gewählten Farbe, wunderbar mit dem silbergrauen Äußeren. Ein wichtiges Detail an diesem 356 ist, dass der S90-Motor komplett neu aufgebaut wurde und ebenfalls 'Matching numbers' ist. Alle Motorteile gehören tatsächlich zusammen.
Die gesamte Überholung wurde vom Porsche Support J. Inzinger in Mierlo durchgeführt, einem bekannten Namen in der Porsche-Welt.
Bei der Überholung wurde beschlossen, die Kurbelwelle mit Gegengewichten zu versehen, wodurch der Motor ruhiger läuft. Zusammen mit der komplett neuen Auspuffanlage aus Edelstahl und den überarbeiteten Weber-Vergasern entstand ein 356 mit fantastischem Klang und Leistung. Da alle Arbeiten erst kürzlich durchgeführt wurden, steht die eigentliche Einfahrphase noch aus! Neben den Arbeiten am Motor wurden auch die Querlenker und die Achsschenkel ausgetauscht und der 356 mit Scheibenbremsen vorne anstelle der ursprünglich eingebauten Trommelbremsen ausgestattet. Der Porsche ist mit einer 6V-Batterie ausgestattet und neben dem jetzt montierten Nardi-Holzlenkrad ist auch das Original-Lenkrad noch vorhanden. Eine schöne Ergänzung zur Historie ist die originale Geburtsurkunde sowie ein Wertgutachten aus Belgien, wo der Wagen derzeit registriert ist. Bei dem schönen Wetter der letzten Zeit wird es wohl nicht mehr lange dauern, bis wir diesen schönen Porsche 356 Cabriolet an seinen neuen Besitzer übergeben können!