Der Carrera RS von 1973 wurde aus der Not heraus geboren - ein Homologations-Sondermodell, das den Porsche 911 für die FIA Gruppe 4 GT qualifizieren sollte. Mindestens 500 straßentaugliche Exemplare waren erforderlich, und was Porsche produzierte, erfüllte nicht nur den Auftrag, sondern wurde auch zu einem der meistverehrten Sportwagen aller Zeiten. Ausgehend von dem beeindruckenden 911 S mit 2,4 Litern Hubraum vergrößerten die Ingenieure den Hubraum auf 2,7 Liter, führten strategische Maßnahmen zur Gewichtsreduzierung durch, verbesserten die Aufhängung und fügten funktionale aerodynamische Verbesserungen hinzu. Das Ergebnis war ein Auto, das die Grenzen eines straßentauglichen GT neu definierte.
Insgesamt wurden 1.580 Carrera RS 2.7 gebaut, von denen 1.380 als M472 Touring konfiguriert wurden - sie behielten die Ausstattung und den Komfort des 911 S bei, boten aber gleichzeitig eine aufregende Leistung. Als die Produktion anlief, lockerte Porsche einige der teuren Leichtbaumethoden, was die ersten Exemplare besonders begehrenswert machte. Die ersten rund 500 Fahrzeuge wurden mit dünnerem Stahl und leichtem Glaverbel-Glas gebaut, was sie als reinste Destillation des RS-Ethos auszeichnete. Unter Sammlern sind diese frühen Serienfahrzeuge die begehrtesten.
Das Chassis 9113600302 ist ein solches begehrenswertes Touring-Modell der ersten Serie, das im Dezember 1972 fertiggestellt wurde und in der ikonischen RS-Farbgebung Grand-Prix-Weiß mit roten Grafiken lackiert ist (Lackcode 2225). Laut der maßgeblichen Referenz Carrera RS von Dr. Thomas Gruber und Dr. Georg Konradsheim wurden nur 185 RS 2.7 in dieser auffälligen Lackierung ausgeliefert. Die Werksunterlagen bestätigen die Originalausstattung, darunter einen Sportsitz auf der Fahrerseite, ein Sperrdifferenzial, Pirelli-Reifen und schwarze Kunstlederbezüge mit Kordeinsätzen.
Ursprünglich für die Auslieferung innerhalb Deutschlands vorgesehen, wurde dieser RS als Neuwagen über die Autohaus Max Moritz GmbH in Reutlingen an Carlo Piccirilli aus Rom, Italien, verkauft. Der Porsche Pflegepass vermerkt als Auslieferungsdatum den 25. Januar 1973, und der Wagen erhielt eine deutsche Kurzzeitzulassung: 855 Z-4367. Der RS blieb bis 2001 in Rom, als er von dem bekannten Porsche-Spezialisten David Mohlman erworben und in die USA exportiert wurde. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Wagen nur knapp über 30.000 km auf dem Tacho und wurde als weitgehend original beschrieben. Er besaß noch die werksseitige Glaverbel-Windschutzscheibe, die originale Innenausstattung, den Werkzeugsatz, die Handbücher und die Dokumentation.
Der nächste Besitzer, Ed Buliavac, beauftragte Nate Cantwell, einen der weltbesten Carrera RS-Experten, mit einer umfassenden Restaurierung. Seine akribische Arbeit konzentrierte sich darauf, die Originalität zu bewahren und den Wagen gleichzeitig in einen exquisiten Zustand zu versetzen, der für Ausstellungen geeignet ist. Alle Aspekte der Restaurierung wurden nach einem außergewöhnlichen Standard ausgeführt, wobei besonderes Augenmerk auf die Erhaltung korrekter Oberflächen und Details gelegt wurde.
Seit Abschluss der Restaurierung vor etwa 20 Jahren befindet sich dieser RS in mehreren prominenten Sammlungen an der Westküste, unter anderem in der von Dr. Richard Moran aus Irvine, Kalifornien. Dr. Moran, der in Porsche-Kreisen ein hohes Ansehen genießt, war ein früher Kenner des Carrera RS und besaß einst ein Exemplar in fast allen Originalfarben. Als anspruchsvoller Enthusiast bevorzugte er hochoriginelle, frühe Produktionswagen wie 0302, der seinen Motor und sein Getriebe mit den gleichen Nummern sowie seltene Werkskomponenten beibehält.
Im jetzigen Besitz wurde der Wagen weiterhin sorgfältig gewartet, regelmäßig trainiert und professionell aufbereitet. Er befindet sich in einem ausgezeichneten kosmetischen und mechanischen Zustand und wird selbst den anspruchsvollsten Sammler beeindrucken. Die einzigen nennenswerten Abweichungen von der Werksspezifikation sind die blauen Grafiken und Räder - eine reversible kosmetische Entscheidung des Einlieferers - und der Einbau eines Sportsitzes auf der Beifahrerseite.
Zum Verkauf gehören der originale Pflegepass, der Wagenpass, ein auf 1973 datiertes Wartungsdokument, eine Werkswerkzeugrolle, ein Wagenheber, ein Ersatzteil und eine Bedienungsanleitung - Elemente, die die außergewöhnliche Provenienz und Erhaltung dieses Exemplars weiter unterstreichen.
Als der berühmteste 911 seiner Ära nimmt der Carrera RS 2.7 Touring einen Ehrenplatz in Porsches historischem Erbe ein. Er ist ein grundlegendes Modell - eines, das jeden nachfolgenden GT-orientierten 911er inspiriert hat und das auch heute noch der Maßstab ist, an dem alle anderen gemessen werden. Nur selten wird ein Exemplar dieses Kalibers öffentlich zum Verkauf angeboten, insbesondere ein Erstserienfahrzeug mit nummerngleichen Komponenten, beeindruckender Originalität und einer sorgfältig durchgeführten Restaurierung unter der Aufsicht eines anerkannten Experten.
Für den Sammler, der nur das Beste will, stellt dieser Carrera RS eine unübersehbare Gelegenheit dar.