Nach langer Überlegung ist klar, Ekkehard Zimmermanns letztes Gesamtkunstwerk, das er für sich selbst gebaut hat, steht nun zum Verkauf. Der Wagen wurde im August 2020 gewartet. Als einmaliges Special erhielt der Wagen zum 80. Geburtstag seines Erbauers ein Autogramm auf der Carbon-Knieleiste der Beifahrerseite. Der Wagen ist ohne deutsche Straßenzulassung fahrbereit. Der Tüv legt noch 20k€ drauf, um den Motor und den Auspuff anzupassen, damit er zugelassen werden kann.
Ekkehard Zimmermann, geboren am 3. September 1940 in Peine, Niedersachsen, ist ein deutscher Automobildesigner. Der gelernte Modellbauer formte zwischen 1960 und 1962 seinen ersten Prototyp mit einer kompletten Karosserie aus Polyestermaterial, den "Dingo". Zwei Jahre später, 1964, wechselte er in das Designstudio des Ford-Werks in Köln. Bevor er 1973 sein eigenes Unternehmen in Bergisch-Gladbach gründete, arbeitete er die nächsten neun Jahre in der Domstadt. Die erste Auftragsarbeit für den berühmten Porsche-Kremer-Rennstall in Köln machte ihn einem internationalen Publikum bekannt. Von 1976 an realisierte Zimmermann den Formenbau aller Kremer-Porsche im Motorsport. Am 10. Juni 1979 gewann eine seiner Kreationen, der Kremer Porsche 935 K3, das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Mit dem Ende der Zusammenarbeit im Jahr 1983 verlagerte sich der Schwerpunkt mehr und mehr auf exklusive Kleinserienfahrzeuge wie den Porsche 935 dp II, der von der erfolgreichen Arbeit im Rennsport inspiriert wurde. 2003 kehrte Ekkehard Zimmermann, inzwischen 63 Jahre alt, nach 20 Jahren in den hochkarätigen Motorsport zurück. Der dp5 auf Basis des Porsche 911 turbo der Generation 996 prägte als "Turbinchen" bis 2005 die VLN-Langstreckenrennen auf der Nürburgring-Nordschleife. Als eines seiner letzten großen Projekte modellierte der zweifache Familienvater zwischen 2015 und 2017 den von ihm selbst entworfenen Kremer-Porsche 935 K3 aus dem Jahr 1981 originalgetreu nach. Am 3. September 2022 feiert Ekkehard Zimmermann, der im rheinischen Overath lebt, seinen 82. Geburtstag.
Die Details des Autos:
An der sogenannten "dp11 Red Evolution"-Karosserie, die in Porsche-Garde-Rot (80K) lackiert ist, wurden die Radkästen, Seitenschweller sowie der vordere und hintere Stoßfänger neu gestaltet und verbessert. Die Scheiben der Leichtbautüren bestehen aus gehärtetem Plexiglas. Sogar die Wasserabläufe wurden entfernt. Alle Karosserieteile sind aus Karbon oder glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) gefertigt.
Das Fahrzeug verfügt über ein H&R-Gewindefahrwerk und einstellbare dp-Stabilisatoren vom Typ RSR. Die Vorderachskopflager sowie die Turbo-Hinterachsführungen sind von Unibal montiert und die Vorderachs-PU-Führungsbuchsen stammen von Superpro. Besondere Erwähnung verdienen die geschweißte Federbeinbrücke sowie die Bremsanlage eines 911-3.3-Turbos. Die Rad-Reifen-Kombination mit Fuchs-Felgen in der Dimension 9 x 15 sind an der Vorderachse mit Michelin Semi-Slicks TB in 225/55-15 und an der Hinterachse in 13 x 15 mit 335/35-15 montiert.
Der 3.500 cm³ (213,5831 cubic inch) große Rennmotor ist mit einer mechanischen Einspritzanlage mit Einzeldrosselklappen, einer Doppelzündanlage sowie 911-RSR-Nockenwellen ausgestattet. Das Ergebnis sind satte 374 PS (275 kW). Edelweiß Motorsport stimmte die mechanische Einspritzpumpe auf einem Leistungsprüfstand ab. Das Getriebe vom Typ 915 mit Sperrdifferenzial, Stahlsynchronringen und Ölkühlung erhielt einen hochgelegten Schalthebel und verkürzte Schaltwege.
Auch der Innenraum erfuhr eine umfangreiche Aufwertung. Auf den Lollipop-Rennsitzen im Stil des 935 blickt der Fahrer durch ein 350-mm-Momo-Lenkrad auf ein Carbon-Armaturenbrett mit Carbon-Knieleisten. Das beschichtete Blech im Innenraum ist mit einem leichten Veloursteppich im Stil des 964 RS ausgestattet. Ultimativen Schutz für den Beifahrer bieten eine geschweißte, rot beschichtete Sicherheitszelle sowie 4-Punkt-Profi-Gurte von Schroth.
Besonderes Augenmerk verdienen auch die geklebte Windschutzscheibe Typ 993, eine leichte Motorsportbatterie, ein maßgeschneidertes Rennkabelbündel und ein Carbon-Clubsporttank mit 80 Litern Fassungsvermögen. Das Ergebnis von 940 kg Leergewicht (ohne Kraftstoff) ist beachtlich!
Weiterlesen