Porsche 911 Turbo 3.0

Das Fahrzeug im Detail

Nach seiner Dominanz in der Can-Am-Rennserie in den Jahren 1972 und 1973 übertrug Porsche sein hart erarbeitetes Know-how im Bereich der Turboaufladung von der Rennstrecke auf die Serienproduktion. Der auf dem Pariser Autosalon 1974 vorgestellte Typ 930 läutete ein neues Kapitel in der Leistungsgeschichte von Porsche ein. Sein 3,0-Liter-Sechszylinder-Boxermotor mit Turbolader, die verbreiterten Radkästen, die verbesserte Federung und der charakteristische „Walflossen“-Heckspoiler machten ihn sofort erkennbar. Der 930 war sowohl aufregend als auch anspruchsvoll zu fahren und lieferte für seine Zeit eine Benchmark-Leistung: Er beschleunigte in weniger als sechs Sekunden von 0 auf 60 mph und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von rund 155 mph.

Dieser Porsche 930 aus dem Jahr 1976 in Grand Prix Weiß mit einer Innenausstattung aus Zimtrottleder gehört zu den 520 Exemplaren, die zwischen September 1975 und Juli 1976 für den US-Markt gebaut wurden. Das Fahrzeug wurde am 27. August 1975 vom Anwalt Ronald M. Resch aus Los Angeles über Ralph Cutright Porsche-Audi in Santa Monica speziell bestellt und ist auf der Originalbestellrechnung als erster 930 verzeichnet, der für die Lieferung nach Amerika bestellt wurde. Ausgestattet mit einer Vielzahl begehrter Sonderausstattungen, listet die Rechnung Recaro-Sportsitze, ein Sperrdifferenzial, einen 1,5-PS-Anlasser, ein elektrisches Schiebedach, eine Becker Mexico Kassetten-Stereoanlage und breitere 8- und 9-Zoll-Fuchs-Leichtmetallräder auf, was einen geschätzten Gesamtpreis von 27.972 US-Dollar ergibt.

Obwohl es als erster für den US-Markt bestellter 930 identifiziert wurde, führte die Sonderausstattung des Fahrzeugs zu einer Verzögerung bei der Fertigstellung und Auslieferung am 6. Februar 1976. Es wurde von Volkswagen Porsche Audi of America Western Region in Culver City, Kalifornien, bearbeitet, im Januar 1976 aus Deutschland verschifft und im folgenden Monat neu an Herrn Resch ausgeliefert. Seine Vorfreude war so groß, dass er sich noch vor der Auslieferung personalisierte kalifornische Nummernschilder mit der Aufschrift „930” sicherte – ein Detail, das durch ein Schreiben des kalifornischen Kraftfahrzeugamtes bestätigt wird, das in den Unterlagen enthalten ist.

Herr Resch behielt das Auto Berichten zufolge bis etwa 1997 und bewahrte es sorgfältig auf, bis es an die Familie hinter The Grant Boys verkauft wurde, einem bekannten Einzelhändler für Outdoor-Ausrüstung in Costa Mesa, Kalifornien. Später gehörte der 930 Michael Maclaran aus Yorba Linda, Kalifornien, und wurde 2015 verkauft und Jakob's Porsche in North Vancouver anvertraut, wo der Motor ausgebaut und überholt, das Getriebe inspiziert und gewartet und neue Michelin TB5-Reifen auf die originalen, speziell angefertigten Fuchs-Felgen montiert wurden. Im Jahr 2017 wurde dieser 930 verkauft und nach Deutschland exportiert, wo er seitdem einen weiteren Besitzer gefunden hat.

Dieser begehrte 3-Liter-930 befindet sich weitgehend im Originalzustand und ist gut erhalten. Er wird mit einer außergewöhnlichen Sammlung von Dokumenten und Auslieferungsunterlagen geliefert – darunter Werksunterlagen, Rechnungen, Korrespondenz, ein Porsche-Echtheitszertifikat, Bücher, Werkzeuge und zwei Sätze personalisierter „930“-Kennzeichen. Als einer der ersten Turbos, die für den US-Markt produziert wurden, ist er ein Meilenstein in der Entwicklung von Porsche vom dominierenden Rennwagen zum legendären Straßenfahrzeug.