Bekannt sind 11 Prototyp-Fahrgestellnummern in den Jahren 1963/1964 mit den Nummern 13330 bis 13333 und 12 Prototyp-Fahrgestellnummern in 1965 mit den Nummern 13400 bis 13420. Diese wurden aus verschiedenen Gründen für die Entwicklung der Modelle 911 und 912 verwendet. Heute sind weltweit noch 7 dieser Porsche bekannt. Davon stammen 2 aus der Serie von 1965. Davon ist der 13415, den wir Ihnen jetzt vorstellen, einer von ihnen.
der 13415 beginnt sein Leben als Prototyp 902/912.
Mit dem neuen 901/911 geriet Porsche in die Kritik, denn der Preis lag mit 23.700 DM satte 7.000 DM über dem des alten Modells, dem Porsche 356. Schnell kam die Idee auf, eine günstigere Version mit 4-Zylinder-Motor auf den Markt zu bringen. Daraus wurde schließlich der Porsche 912 mit einem weiterentwickelten 356 SC-Motor. Zu diesem Zweck wurden einige Prototypen gebaut, von denen der 13415 einer ist. Nach ihrem Einsatz wurden diese Prototypen oft demontiert oder z. B. für Crashtests verwendet. Einige wenige Exemplare wurden jedoch verkauft, oft an für das Werk bekannte Personen, darunter auch der 13415. Dieser Verkauf ist sogar auf dem Kardex verzeichnet.
Am 25. August 1966 wurde die 13415 an Herrn Meyer aus Stuttgart verkauft. Üblich war, dass Porsche, oft an stationierte Soldaten, später wieder verkauft und nach Amerika exportiert wurden. So muss es auch mit dem 13415 geschehen sein.
Thomas Drumond fand den 13415 schließlich im Jahr 2007 durch Zufall. Damals ahnte er noch nicht, wie besonders dieser Porsche ist. Er war jahrelang in einem Garten in Tustin, Kalifornien, geparkt und abgedeckt. Mit verblasster, nicht originaler Lackierung und einem EU-spezifischen 356 SC-Motor ausgestattet. Thomas kaufte den Porsche zusammen mit seinem Partner Mike Canfield, mit dem er gemeinsam ein Restaurierungs- und Verkaufsgeschäft betreibt. Damals hatten sie die Idee, ihn als Ersatzteil für eines ihrer laufenden Projekte zu verwenden.
Nachdem sie entdeckt haben, wie wichtig dieser Porsche wirklich ist, ändert sich diese Idee sofort. Das Ziel ist ganz klar, mit der vollständigen Restaurierung dieses Prototyps zu beginnen und dies so korrekt wie möglich zu tun. In den kommenden Jahren wird viel geforscht werden. Auch der 13415 selbst wird ausgiebig erforscht. Porsche Cars North America wird hinzugezogen, um Aufzeichnungen über das frühe Leben dieses Prototyps zu finden. Es wird deutlich, dass der 13415 seine Zeit im schönen Klima von Kalifornien sehr gut überstanden hat. Davon zeugen auch die Fotos dieses Fundes von 2007.
Der originale, passende Motor ist vorhanden, komplett mit Solex 40 PI-4 Vergasern. Das 901-Getriebe ist ein modifiziertes 5-Gang-Getriebe aus dem 911er in einer 4-Gang-Version. Weitere besondere Details sind die originale 356 BT-6 Chassisplatte mit erhabener 912 Bezeichnung, Aluminium Türscharniere und Fensterrahmen sowie 4 Felgen mit Datumsangaben von 10-1964. Ein besonderes Detail sind die vorderen Kotflügel mit mehr "Felgen- und Reifenplatz", aber immer noch mit der 4-Punkt-Befestigung des Frontgitters. Zusammen mit den ausgefeilten Radläufen am Heck deutet dies auf Vorserientestteile für das spätere Modelljahr 1968 hin.
Thomas und Mike beschließen, den 912 in seinem ursprünglichen Auslieferungszustand zu restaurieren. Eine Restaurierung, die in Perfektion und Detailgenauigkeit durchgeführt wird und mehrere Jahre dauern wird. Das Hauptziel ist es, so viele Originalteile wie möglich zu renovieren und wiederherzustellen. Natürlich wird die Karosserie in der Originalfarbe Hellelfenbein mit einer schwarzen Kunstlederausstattung versehen.
Schließlich präsentieren sie das atemberaubende Ergebnis auf dem Porsche Parade Concours 2014, wo es mit einem "Silver Level of Achievement Award" ausgezeichnet wurde. Er erhielt 297,4 von 300 möglichen Punkten. Erleben Sie dort auch die Anwesenheit von Hans-Peter Porsche, der angab, dass er sich an den 13415 aus seiner Zeit im Werk erinnert.
Eine Chance, ein einzigartiges und wichtiges Stück Porsche-Geschichte zu besitzen.