Dieser Porsche 959 "Komfort" lief am 6. November 1987 in Stuttgart vom Band. Er war in Silbermetallic lackiert und hatte eine zweifarbige Innenausstattung in Kaschmirbeige und schwarzem Leder. Es wird angenommen, dass der Wagen neu an den Rennfahrer Jürgen Lässig ausgeliefert wurde, der 1995 das 24-Stunden-Rennen von Daytona gewann und 1987 in Le Mans Zweiter wurde. Er meldete den Wagen am 23. November 1987 an und fuhr angeblich einige tausend Kilometer mit seinem neuen 959, bevor er 1988 in einen unglücklichen Unfall auf der Autobahn verwickelt wurde. Lässig beschloss, den Wagen zu verkaufen, und er wurde von Porsche-Rennfahrer und -Handwerksmeister Karl-Heinz "Charlie" Feustel erworben.
Feustel betrieb mit zwei anderen eine kleine Spezialwerkstatt in einem beschaulichen Dorf östlich von Köln. Mit seiner Leidenschaft für Hochleistungsmaschinen machte er sich daran, etwas zu schaffen, das es bis dahin noch nicht gegeben hatte: der 959 Speedster" war geboren. Dies war kein überstürzter Umbau, der mehr als 4.000 Stunden in Anspruch nahm. In einem ausführlichen Artikel, der im Februar 1990 im Sports Car International Magazine veröffentlicht wurde, heißt es: "Das gesamte Paket... spiegelt die Ideen und die echte deutsche Handwerkskunst dreier Menschen wider, die ein tief verwurzeltes Interesse an und eine Liebe für schöne Autos haben".
Das Team stellte sicher, dass alle Modifikationen so raffiniert wie möglich waren, und legte großen Wert auf die Ausstattung und das Finish. Das Ergebnis spricht für sich: Der 959 'Speedster' ist in glänzendem Grand-Prix-Weiß lackiert und verfügt über eine blaue Lederausstattung. Feustel wollte dem neuen Besitzer mehrere Optionen bieten, und so wurde der Wagen zusätzlich zu einem abnehmbaren Hardtop mit einem elektrisch betriebenen Softtop ausgestattet.
Der 959 'Speedster' wurde im September 1989 auf der Internationalen Automobil-Ausstellung in Frankfurt am Main und im Dezember auf der Essen Motor Show ausgestellt. Feustel verlangte rund 1.200.000 Dollar, um sich von seinem Meisterstück zu trennen - eine für das Jahr 1989 stolze Summe. Fotos des "Speedster" auf den beiden Automobilausstellungen sind in den Akten zu finden. Angeblich wurde der Wagen auf der Ausstellung 1990 an einen deutschen Sammler verkauft. Dr. Berg Klaus aus Karben ist im Ersatzteilheft (in den Akten einsehbar) als Besitzer aufgeführt. Der Einlieferer erwarb Feustels bemerkenswerten "Speedster" im Jahr 2008, nachdem er um die Jahrhundertwende in Gebrauch geblieben war.
Der 959 präsentiert sich wunderbar und trägt immer noch die weiße Grand-Prix-Lackierung über einem auffälligen blauen Lederinterieur. Er wird begleitet von seinem Hardtop in einem Transportkoffer, einem Tonneau-Dach, einer austauschbaren "Speedster"-Windschutzscheibe, Ersatz-Außenspiegeln und einem Handbuch für den Besitzer.
Die Gelegenheit, diesen Porsche 959 'Speedster' von 1987 zu erwerben, sollte man sich nicht entgehen lassen. Als einziges Exemplar auf der Welt würde er den neuen Besitzer sicherlich aus der Masse hervorstechen lassen.