RUF RCT

Das Fahrzeug im Detail

RUF Automobile wurde 1939 von Alois Ruf als Werkstatt in Pfaffenhausen gegründet und entwickelte sich von der Restaurierung und dem Tuning von Porsche-Fahrzeugen zum Hersteller exquisit gefertigter Hochleistungsfahrzeuge, von denen viele die Leistung der Porsche-Modelle, auf deren Plattformen sie basieren, übertreffen. Das heute von Alois Ruf Jr. geführte Unternehmen ist von der deutschen Regierung offiziell als Hersteller anerkannt, und seine Fahrzeuge erhalten eigene Fahrgestellnummern mit dem Präfix W09.
Es war der auf der G-Serie 911 Carrera basierende RUF CTR, der das Unternehmen 1987 weltweit bekannt machte. Der CTR, der aufgrund seiner leuchtend gelben Lackierung den Spitznamen „Yellow Bird“ erhielt, verblüffte die Automobilpresse, als er nur wenige Wochen nach dem Ferrari F40, der die magische 200-mph-Marke erreicht hatte, eine atemberaubende Geschwindigkeit von 211 mph erreichte. Um einen Giganten wie Ferrari zu schlagen, bohrte RUF den serienmäßigen 3,2-Liter-Sechszylinder-Boxermotor auf 3.366 Kubikzentimeter auf, verbaute ein für den Porsche 962-Rennwagen entwickeltes Kraftstoffeinspritzsystem und rundete das Ganze mit zwei Turboladern und Ladeluftkühlern ab. Das Paket wurde durch einen Fünfgang-Handschalter von RUF vervollständigt.
Der 1989 vorgestellte 911 der Generation 964 erwies sich als idealer Ausgangspunkt für den RUF RCT, kurz für RUF Carrera Turbo. Er kam 1992 auf den Markt und basierte zunächst auf der schmalen Karosserie des Coupés und verfügte unter anderem über eine einstellbare Federung. Ein einzelner Turbolader steigerte die Leistung des bekannten 3,6-Liter-Sechszylinder-Boxermotors um rund 118 PS auf etwa 365 PS.
Dieser RCT mit W09-Chassis aus dem Jahr 1994 verfügt über noch radikalere Verbesserungen, die seit der Konzeption des Originalmodells entwickelt wurden. Er wurde 2020 zur vollständigen Restaurierung und umfangreichen Aufrüstung an RUF zurückgeschickt, wobei unter anderem die ursprüngliche Stahlkarosserie durch eine Vollcarbon-Breitkarosserie ersetzt wurde. Der 3,6-Liter-Sechszylinder-Boxermotor mit Einzelturbo wurde überholt und auf „Evo”-Spezifikation aufgerüstet, mit verbesserten Zylinderköpfen, die Komponenten vom Typ 993 enthalten, darunter das variable Ansaugsystem VarioRam. Das daraus resultierende Drehmoment von 420 Pfund-Fuß bei 4.500 U/min sorgt für eine enorme Kraftentfaltung aus dem Stand, was zum Teil auch dem von RUF entwickelten Sechsganggetriebe zu verdanken ist, das zusammen mit den 425 PS und der optimierten Aerodynamik eine Höchstgeschwindigkeit von 200 mph ermöglicht – weit mehr als das, was die 964-Plattform in Serienausführung erreichte.
RUF hat das Äußere wunderschön in Forest Green Metallic neu lackiert und den Innenraum mit braunem Leder mit Rautensteppung und grünen Kontrastnähten ausgekleidet, ergänzt durch beigefarbene Webteppiche. Zu diesem bemerkenswerten RCT Evo gehört eine Kopie eines RUF-Zertifikats, das diesen ganz besonderen W09-Bau bestätigt. Der RCT Evo, der von Alois Ruf selbst als das alltagstauglichste Modell des Unternehmens beschrieben wird, bietet eine erstaunliche Balance zwischen Leistung, Komfort und Geschwindigkeit. Dieses herausragende Exemplar mit seiner atemberaubenden Widebody-Konfiguration und weniger als 1.600 Meilen auf dem Tacho zum Zeitpunkt der Katalogisierung ist bereit für einen neuen Besitzer, der ein Sammlerstück sucht, das auf der Straße oder der Rennstrecke genauso gut aussieht, wie es fährt.