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From last to first – 24h von Daytona Sieger Dr. Dave Helmick

17.01.2020 Von Richard Lindhorst
From last to first – 24h von Daytona Sieger Dr. Dave Helmick

Wir vom Elferspot Magazin sind immer auf der Suche nach Euren spannendsten Geschichten rund um das Thema Porsche. Erich Helmick hat sich vor Kurzem bei uns gemeldet und um Hilfe gebeten. Er sucht den derzeitigen Eigentümer eines ganz speziellen Porsche 911 S Rennwagens. Ursprünglich gehörte dieses Auto seinem Vater Dr. Dave Helmick, unter anderem Gewinner der 24h von Daytona und weiterer Langstreckenrennen. Er fuhr sogar mit dem berühmten Hurley Haywood, doch der Reihe nach…

Erich, es freut mich sehr, Dich kennen zu lernen! Magst Du Dich unseren Usern kurz vorstellen?

Hey Richard, na klar doch! Ich bin 37 Jahre alt und habe einen jüngeren, sowie drei ältere Brüder. Meine Brötchen verdiene ich mit meiner eigenen Werkstatt, speziell für europäische und am liebsten für deutsche Autos. Ich lebe im Bundesstaat Pennsylvania und bin Sohn von Dr. Dave Helmick, einem ehemaligen Rennarzt, Physiotherapeuten und Rennfahrer. Leider ist er im Mai 2019 verstorben.

Unser aufrichtiges Mitgefühl zu diesem schweren Verlust, Erich! Wie war er so als Vater? Wie war Eure Beziehung?

Nun, er war ein ganz normaler Dad, nur eben auf der Rennstrecke. Ich bin mehr oder weniger in der Boxengasse groß geworden. Wir waren fast jedes Wochenende an irgendeiner Rennstrecke. Damals fuhr er meist in seinem Porsche 356 Speedster in Serien der SCCA. Den 356 nannten wir wegen der Optik mit der winzigen Windschutzscheibe immer liebevoll Badewanne. Ehrlich gesagt kann ich mich fast nur an Erlebnisse mit meinem Vater an der Rennstrecke erinnern. Leider haben sich meine Eltern getrennt, als ich 13 Jahre alt war. Mein Vater zog dann nach Florida um und wir haben uns dann nicht mehr so oft gesehen. Die Entfernung war einfach zu groß.

SCCA Porsche 356 bathtub

Was für ein Mensch war dein Vater, Dr. Dave Helmick? Er fuhr ja unter anderem auch bei den 24h von Daytona, oder?

Er war Arzt beim Militär, später Rennarzt und Physiotherapeut, unter anderem für Ford bei Sportwagenrennen in Europa. 1966 war er beispielsweise in der siegreichen Le Mans Truppe von Ford vertreten. Vereinzelt ist er sogar bei den Rennen in Europa mitgefahren. Er war also Arzt und Rennfahrer in einem. 1973 trat er mit seinem eigenen Team in einem Porsche 911 Carrera RSR bei den 12h von Sebring an.

Es war das erste Jahr, in dem die IMSA die Organisation übernahm, sodass keine Sportwagen, sondern nurmehr GT Fahrzeuge an den Start gingen. Leider war es mit nur 30.000 Zuschauern eines der am wenigsten beachteten 12h Rennen von Sebring. Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb gelang es meinem Vater, Peter Gregg und den großen Hurley Haywood für einen Start in seinem Team zu begeistern. Die Mannschaft holte mit einer Runde Vorsprung den Gesamtsieg.

Nach einem dritten Platz in Sebring 1975 war er bei den 24h von Daytona 1976 als Achter den Top 10. 1977 fuhr er dann gemeinsam mit Hurley Haywood und John Graves in Daytona. Und was soll ich sagen? Er gewann das Rennen im Porsche 911 Carrera RSR, trotz der vermeintlich übermächtigen Konkurrenz auf Porsche 935. Unter anderem ließ die Truppe Jacky Ickx und Jochen Mass sowie die Mannschaft von Kremer Porsche hinter sich.

Wow, Dr. Dave Helmick war ja ein echter Tausendsassa! Wie kam es zu dem Sieg bei den 24h von Daytona? Neben Le Mans ist es doch schließlich eines der prestigeträchtigsten Rennen überhaupt.

Eigentlich hatte Hurley Haywood Angebote, um in werksunterstützten Porsche 935 bei den 24h von Daytona an den Start zu gehen. Haywood wusste allerdings, dass die Turbomotoren noch in ihren Anfängen standen und Probleme mit der Zuverlässigkeit hatten. Also entschied er sich, mit dem Ecurie Escargot Team meines Vaters in einem Porsche 911 Carrera RSR mit Saugmotor anzutreten. Er kannte meinen Vater ja und wusste unter anderem durch den Erfolg in Sebring 1973, dass er ein zuverlässiger Fahrer war. Sie qualifizierten sich als letzte auf dem 43. Startplatz. Doch Ecurie die Schnecke schlich sich immer weiter nach vorn. Der Rest ist Geschichte.

Wie fühlte sich das für Dich an, ihm bei den Rennen zuzusehen? Hattest du Angst um ihn? Hatte er auch Unfälle?

Nicht im Geringsten! Als Kind denkt man über sowas vermutlich auch weniger nach. Ich fand es fantastisch. Meine Gedanken drehten sich immer nur darum, dass ich eines Tages auch Rennen fahren möchte. Am meisten präsent ist bei mir noch der Geruch von Benzin und Gummi. Den vergisst man einfach nicht, allerdings erinnert er einen irgendwie doch auch daran, dass diese Maschinen gefährlich sein können.

Um ehrlich zu sein glaube ich nicht, dass man überhaupt jemanden braucht, der einen zur Marke Porsche bringt. Der Porsche 911 und die Turbos im speziellen sind so einzigartige Fahrzeuge, dass sie von ganz allein eine gewisse Faszination ausstrahlen. – Erich Helmick

Mein Vater hat in seiner Zeit als Militärarzt an der Rennstrecke außerdem mal für einen speziellen Einsatz gesorgt. Nach einem Unfall kam er als Ersthelfer an die Unfallstelle und stellte schnell fest, dass der Fahrer dringend ins Krankenhaus transportiert werden musste. Er wusste, dass es eine Militärbasis in der Nähe gab und dank seiner Verbindungen rief er einen Rettungshubschrauber aus dieser Einheit. Es war meines Wissens nach das einzige Mal in den USA, dass ein Militärhubschrauber einen verunfallten Rennfahrer in ein Krankenhaus transportierte.

Du sagtest, dein Vater fuhr Rennen auf Porsche. Ist das auch der Grund, weshalb du Porsche-Fan geworden bist?

Um ehrlich zu sein glaube ich nicht, dass man überhaupt jemanden braucht, der einen dazu bringt. Der Porsche 911 und die Turbos im speziellen sind so einzigartige Fahrzeuge, dass sie von ganz allein eine gewisse Faszination ausstrahlen. Im Dezember 1972 kaufte mein Vater sich auch einen 72er Porsche 911 S Rennwagen mit der VIN 9112300921 in signalgelb bei einem Porsche Händler in Miami. Ich habe diesen Porsche 911 S zwar nie selbst gesehen, allerdings habe ich noch den original Rechnung zum Auto. Mit dem Porsche 911 S bestritt mein Vater 1973 auch die 24h von Daytona. Er erreichte damit den elften Gesamtrang und die Top 10 in seiner Klasse. VIN 9112300921 hat also eine ziemlich bewegte Geschichte.

Vielleicht können wir den aktuellen Eigentümer ja ausfindig machen?

Das wäre großartig! Ich weiß allerdings weder, ob der Wagen noch existiert oder ob er mal einen Unfall hatte. Die Chancen stehen zwar schlecht, dass es den Porsche 911 S mit der VIN 9112300921 noch gibt, aber falls ja, würde ich dem aktuellen Eigentümer sehr gern den Kaufbeleg zukommen lassen. Wer auch immer das Fahrzeug besitzt, würde sich doch garantiert darüber freuen. Solche Geschichten sind es doch, die die Fahrzeuge, die wir so lieben und für die wir so viel Zeit opfern, interessant machen, oder?

Da gebe ich Dir Recht! Hast du selbst auch einen Elfer? Und welcher wäre denn dein Traumporsche?

Leider hat es bislang noch nicht zum eigenen Porsche 911 gereicht, aber so ein Porsche 911 Turbo 3.0, also der 930 wäre schon etwas. Generell haben es mir besonders die Porsche 911 Turbo Modelle angetan. Wenn Geld überhaupt keine Rolle spielen würde, wäre wohl ein RUF CTR Yellowbird der Porsche der Wahl. Allein dieses legendäre Video von Stephan Rozer auf der Nordschleife könnte ich mir in Dauerschleife ansehen.

Herzlichen Dank Erich, für die Einblicke in eure fantastische Familiengeschichte!

Es war mir ein Vergnügen!

© Bilder: Erich Helmick

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