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Die Evolution des Porsche 911 Targa

04.06.2020 Von Richard Lindhorst
Die Evolution des Porsche 911 Targa

1965 stellte wurde auf der IAA in Frankfurt das sogenannte „Sicherheitscabriolet“ vorgestellt: Der Porsche 911 Targa. Jeder Porsche Enthusiast denkt jetzt an den Targabügel und den Fahrtwind im Haar. Doch wie kam es überhaupt dazu und wie hat sich der Porsche 911 Targa im Laufe der Jahrzehnte entwickelt?

Der Porsche 911 Targa – Ein aus der Not geborenes Konzept

Zur Einführung des Porsche 911 F-Modells gab es nur ein Coupé. Porsche wollte zügig auch ein Cabriolet produzieren, doch gerade in den USA gab es sehr strenge Vorschriften. Dadurch war es schwierig bis unmöglich, ein klassisches Cabrio auf den Markt zu bringen. Doch die Zuffenhausener Ingenieure wurden kreativ und brachten 1965 den Porsche 911 Targa mit zur IAA nach Frankfurt – mit einem starren Bügel als Überrollschutz, einem Dach aus Aluminium und Leder sowie einem Stoffverdeck mit Kunststoffscheibe im Heck. Der damals silber gehaltene Bügel gilt bis heute als Markenzeichen des 911 Targa. Zum Modelljahr 1969 wurde das Stoffverdeck jedoch durch eine feste und beheizbare Scheibe ersetzt. Der Porsche 911 Targa verkaufte sich gut. Unter den etwa 112.000 produzierten Ur-Elfern waren über 23.000 Targas.

© Vehicle Experts & F³ Fahrzeug Forum Fiegenschuh

Und warum ausgerechnet der Name Targa? Zunächst mal bedeutet das italienische Wort „Targa“ im Deutschen so viel wie „Schild“. Doch darüber hinaus war der Begriff im Rennsport durch die Targa Florio bekannt. In den frühen 60ern zählte das Rennen auf den Landstraßen Siziliens zu den prestigeträchtigsten überhaupt. Für die Marke Porsche war die Targa Florio seit jeher ein gutes Pflaster. Von 1956 bis 1964 sicherten sich die Stuttgarter mit dem 550, dem 718 und dem 904 insgesamt fünf Gesamtsiege.

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G-Modell und 964 Targa gingen den Weg konsequent weiter

Nachdem der Porsche 911 Targa beim Urtyp so gut ankam, war das G-Modell bereits zum Modellstart 1973 als 911 Targa bestellbar. Anfangs hatte Porsche ein festes Aluminiumdach im Angebot und das herausnehmbare Faltdach war nur als optionales Extra erhältlich. Nachdem dieser Schachzug auf wenig Gegenliebe bei den Käufern stieß, wurde ab dem Modelljahr 1974 das klassische Targadach wieder zum Standard. Wiederum ein Jahr später änderte Porsche die Farbgebung des Targabügels beim Carrera von silber auf schwarz. Ab 1979 galt diese Änderung für alle Targamodelle.

© Lupo Motors

Anders als bei allen anderen Porsche 911 Modellen war beim G-Modell sogar der 911 Turbo mit Targadach bestellbar. Doch die Freude währte nur kurz – den Porsche 911 Turbo Targa gab es nur von 1987 bis 1989. Durch die geringen Stückzahlen sind die Turbo Targas natürlich entsprechend schwer zu finden. Über alle Elfer G-Modelle hinweg produzierte Porsche insgesamt über 57.000 Targas. Etwa 30 Prozent aller G-Modelle erhielten also ein herausnehmbares Dachelement.

Porsche 964 Targa from Eleven Cars Elferspot

© Eleven Cars

Beim Modellwechsel zum Porsche 964 wurde ab 1989 auch direkt wieder ein 911 Targa mit angeboten. Erstmals gab es beim 964 auch einen Porsche 911 Targa mit Allradantrieb. Auf der anderen Seite war der Porsche 964 Targa auch der letzte Targa mit der Kombination aus herausnehmbarem Faltdach und Targabügel – vorerst. Insgesamt verkaufte Porsche nicht mal 5.000 Targas vom Typ 964. In Anbetracht der über 60.000 produzierten Porsche 964 ein erheblicher Einbruch.

Paradigmenwechsel zum 993 – Glas statt Faltdach, kein Bügel mehr

Somit war klar, dass Porsche das Konzept Targa für den nächsten Elfer überarbeiten musste. Die Zuffenhausener Ingenieure strichen das Faltdach und entwickelten ein nunmehr elektrisches Panorama-Glasdach. Das Glasdach fährt beim 993 mittels Knopfdruck nach hinten ins Fahrzeuginnere. Um nicht zu viel Wind nach innen zu lassen wurde das Konzept noch durch einen Windabweiser verfeinert. Das Glasdach fährt beim 993 auf Knopfdruck nach hinten ins Fahrzeuginnere.

© Classicmaster

Somit blieb die Coupélinie im Seitenprofil auch bei offenem Dach erhalten – auch wenn die Dachlinie unter anderem durch die sehr spitz zulaufenden Seitenscheiben und die optisch nicht von der B-Säule unterbrochene Dachlinie etwas aufgesetzt wirkte. Gestrichen wurden jedoch der Turbo Targa und der optionale Allradantrieb beim Targa – Ihn gab es nur noch als heckgetriebene Variante. Die Absatzzahlen des Targas blieben beim 993 allerdings auch weit hinter den Erwartungen zurück. Mit nur etwas über 4.500 produzierten Einheiten fristet der Porsche 993 Targa ein ziemliches Nischendasein.

Porsche 911 Targa der 4. Generation

© Classicmaster

Das Rezept des Targas blieb auch beim Nachfolger, dem ersten wassergekühlten Porsche 911 identisch. Der 2001 vorgestellte Porsche 996 Targa unterscheidet sich im Grundaufbau der Dachkonstruktion nur marginal vom letzten luftgekühlten Elfer. Einen besonderen Clou gibt es jedoch: Die Heckscheibe ließ sich beim ersten Sicherheitscabrio des neuen Millenniums öffnen und ermöglichte so die Nutzung des Fonds und der Gepäckablagefläche als Kofferraum. Auch der Porsche 996 blieb jedoch eine Randerscheinung: Etwas über 5.000 Exemplare wurden gebaut.

© DLS Automobile & Garage Vandenberghe

Ein letztes Aufbäumen erlebte der Targa ohne Bügel beim Porsche 911 der sechsten Generation. Der Porsche 997 Targa war wiederum nur mit Allradantrieb bestellbar und wies die selben Designanleihen wie seine beiden Vorgänger auf: Spitz zulaufende hintere Seitenscheiben und eine kaum sichtbare B-Säule. Gleichwohl muss man dem 997 Targa zugestehen, dass das Dach besser in die Karosserie integriert wurde. Doch auch diese Detailveränderungen brachten nicht die erhofften Absatzzahlen. Knapp 8.500 Stück wurden ausgeliefert.

„Vielleicht verrannte sich Porsche etwas in die Idee des Panorama-Glasdachs. Durch den Wegfall des Targa-Bügels verlor das Sicherheitscabrio mit Einführung des Porsche 993 Targa seinerzeit sein optisches Alleinstellungsmerkmal in der Elferfamilie.“ – Richard Lindhorst, Elferspot

Der Bügel ist zurück! Back to the roots mit dem Porsche 991 Targa

Zum Jahresbeginn 2014 präsentierte Porsche auf der Detroit Motorshow den 991 Targa. Mit seinem Softtop, dem klassischen Targabügel und der kuppelartigen Heckscheibe zitierte der neue Porsche 911 Targa die klassischen Elemente des Targa von F-Modell bis 964. Das Design schlug – nicht zuletzt durch die spektakuläre Dachmechanik – ein wie eine Bombe. Porsche kehrte wieder ab von der durchgezogenen Seitenlinie und sorgte mit den rahmenlosen Türen wieder für das klassische, offene Targa-Feeling.

© Porsche AG

© F³ Fahrzeug Forum Fiegenschuh

„Stellen Sie sich vor, Sie treffen Ihre Jugendliebe wieder. Und sie ist noch schöner geworden.“

Mit diesem Slogan bewarb Porsche die Neuaflage des ausschließlich allradgetriebenen 911 Targas. Das unglaublich schöne, aber komplexe Dach hat natürlich auch seine Schattenseiten. Durch die ohnehin schwere Allradtechnik kommt der Beau auf fast 1,7 Tonnen Lebendgewicht. Insbesondere als Porsche 991.1 Targa 4 GTS ist das betörend schöne Sicherheitscabrio schon fast zum gesuchten Klassiker gereift. Dieses Fahrzeug erwischt den Fahrer auf allen erdenklichen emotionalen Ebenen. Sound, Design, Ingenieurskunst, Fahrleistungen, hier stimmt einfach alles. Porsche AG 991 Targa 4 GTS auf Sylt

© Porsche AG

Seit 2020 gibt es nun auch den Porsche 992 als Targa

Wer Targa hört, denkt an 911 und wir hoffen, dass das auch in Zukunft so bleibt. Porsche jedenfalls sieht das anscheinend genauso und präsentierte kürzlich erstmals virtuell ein neues Porsche 911 Modell. Der neue Porsche 911 Targa vom Typ 992 führt die beim Vorgänger wieder eingeschlagene Philosophie konsequent fort und fällt mit gebürstetem Alu am Targa-Bügel und dem klassischen Schriftzug daran ins Auge. Auch den neuen Targa gibt es nur mit Allradantrieb. Die Leistung des 3 Liter Biturbo-Sechszylinderboxers reicht von 385 PS beim Targa 4 bis 450 PS beim Targa 4S. Die Geschichte des „Sicherheitscabrios“ wird also weiter fortgeschrieben…

© Porsche AG

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