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Porsche 996 Carrera 3.4 – Kaufberatung

06.03.2019 Von Richard Lindhorst
Porsche 996 Carrera 3.4 – Kaufberatung

Porsche 996 kaufen.
Im Elferspot Marktplatz.

Vor über 20 Jahren erblickte der noch heute kontroverse Porsche 996 Carrera 3.4 das Licht der Welt. Der fünfte Porsche 911 musste wieder profitabler werden. Daher ist die Front mitsamt des Fahrwerks annähernd identisch wie beim kleinen Bruder, dem Porsche Boxster 986. Emissionsvorschriften machten zudem eine Abkehr von der Luftkühlung nötig. Auch die Produktion bedurfte mehr Automation. Wasserkühlung, Boxsterfront, Fließbandproduktion… Konnte das noch ein echter Elfer sein?

Die preisliche Talsohle ist mittlerweile durchschritten, sodass viele Exemplare eher verbraucht als gehegt und gepflegt sind. Wir schauen in unserer Porsche 996 Carrera 3.4 Kaufberatung auf einige der wichtigsten Punkte bei der Suche nach einem der ersten, liebevoll Wasserbüffel genannten, Porsche 996.

Worin liegen die Unterschiede zwischen dem Porsche 996 und seinen Vorgängern?

Der Porsche 996 Carrera wich als erster Elfer deutlich vom 911-Urentwurf ab. In der Seitenansicht nach wie vor unverkennbar 911, von vorn jedoch mit den Spiegelei-Scheinwerfern völlig anders als die Vorgänger, was den 996 bis heute sehr eigenständig erscheinen lässt. Äußerlich war der Porsche 996 Carrera in der Länge um 14 und in der Breite um 4 cm gewachsen. Gleichzeitig wurde der 1997 eingeführte Elfer 5 mm flacher und etwa 50 Kilogramm leichter als der Porsche 993.

Im Innenraum mussten treue Markenfans den Wegfall der fünf klassischen Rundinstrumente verkraften. Die Instrumente verschmolzen im Porsche 996 Carrera quasi ineinander und fanden ihren Platz gut ablesbar direkt hinter dem Lenkrad. Die Ähnlichkeiten zum Boxster sind dabei stets erkennbar und spalten das Porschelager in schöner Regelmäßigkeit. Das Ziel der einfacheren Bedienbarkeit des 911 hat Porsche mit dem 996 allerdings definitiv erreicht. Alles hat seinen Platz und ist logisch angeordnet. Die Handhabung erschließt sich auch ohne Anleitung wie von selbst.

Porsches Sparzwang lässt sich besonders im Innenraum erkennen

Teilweise fällt der Kostendruck im Innenraum allerdings schon ins Auge. Nahezu alle Annehmlichkeiten im Porsche 996 Carrera waren aufpreispflichtig. Türverkleidungen und Armaturenbrett waren im Serientrimm noch in billigem Plastik gehalten. Für das erweiterte Lederpaket mussten Neuwagenkäufer tief in die Tasche greifen. Die Klimaautomatik kostete genauso extra wie das Porsche Stability Management PSM oder der Heckwischer. Ein Handschuhfach gab es vor dem Facelift nicht mal gegen Geld.

Gerade das Raffleder der frühen 996 neigt zu starkem Verschleiss über die Jahre. Autos, die viel draußen standen, können das daher schlecht verbergen. Selbst Fahrzeuge mit wenig Laufleistung sehen an den Sitzen, gerade bei hellen Lederfarben, oft verlebt aus. Ein Gestühl im guten Zustand ist also zumindest ein Indiz für gute Pflege. Der Softlack am Mitteltunnel, sofern er nicht aufpreispflichtig in Wagenfarbe lackiert wurde, ist sehr anfällig für Kratzer. Das gleiche gilt für den Handbremshebel und den Schaltknauf. Die ovalen Schalter in der Mittelkonsole mögen zwar in Sachen Haptik nicht der Weisheit letzter Schluss sein, überzeugen jedoch aus heutiger Sicht mit guter Qualität und Langlebigkeit.

Pixelfehler im Bordcomputer sind auch keine Seltenheit und teuer zu beheben. Der Verschlussmechanismus des hinteren Ablagefachs im Mitteltunnel geht gern kaputt und das Austauschteil lässt sich Porsche sehr gut bezahlen. Für die Boxenabdeckungen in den Türen gilt das gleiche, zumal Porsche diese nicht mehr in allen Farben vorrätig hat. Auch das erste PCM fällt mit den Jahren hier und da aus, weshalb viele Besitzer direkt zu einer Nachrüstlösung greifen. Davon abgesehen ist der Porsche 996 Carrera 3.4 im Innenraum besser gealtert als die meisten Kritiker es prognostiziert hatten. Die schlichte Funktionalität ist eben typisch Porsche.

Das Fahrwerk verhalf dem Porsche 996 Carrera 3.4 zum kommerziellen Erfolg

Nächster Teil der Porsche 996 Carrera 3.4 Kaufberatung: Das Fahrwerk. Der 996 überzeugt bis heute als gutmütiger Vertreter der Heckmotorsportler. Die Kombination aus Boxsterteilen an der Vorderachse und 993 Teilen an der Hinterachse nahm ihm das kapriziöse und mitunter tückische Fahrverhalten. Manche Puristen legten ihm das unaufgeregte Handling als langweilig aus. Er machte den Elfer allerdings massenmarkttauglich und sorgte auch damit für hervorragende Absatzzahlen.

Die Domlager sind nach nunmehr über 20 Jahren gern verschlissen, je nach Laufleistung können auch die Bremsen dran sein. Auffallend hoher Verschleiß lässt sich zwar nicht ausmachen, doch wir würden Interessenten empfehlen, zumindest ein paar Tausender für neue Dämpfer, Lager und Bremsen in der Hinterhand zu haben. Die Teile an sich sind robust, aber teuer im Austausch.

Hier bietet sich außerdem die Möglichkeit, direkt das Upgrade auf ein Porsche Sportfahrwerk oder ein gutes Fahrwerk aus dem Zubehör zu machen. Moderne Dämpfertechnik transformiert den Porsche 996 in ein gefühlt neues Auto. Obacht auch bei den Reifen! Sind Pneus ohne N-Kennung montiert, ist das ein deutlicher Hinweis darauf, dass an dem Auto gespart wurde. Gerade in Zweit- und Dritthand kam das durch die geringen Einstiegspreise öfter vor, als man denkt.

Die Achillesferse des frühen Porsche 996 Carrera ist der Motor

Was wäre eine Porsche 996 Carrera 3.4 Kaufberatung ohne eine Abhandlung über die Probleme des Porsche 996 M96-Motors? Oft leiden sie an Undichtigkeiten am Kurbelwellensimmerring. Bläuen beim Anlassen lässt außerdem auf verschlissene Kolberinge oder gar oval gewordene Zylinderbohrungen schließen. Über die problematische Beschichtung der Zylinderwände gibt es unzählige wissenschaftliche Arbeiten. Dieses Problem kann alle Porsche Motoren der M96/97-Generation befallen und das Risiko scheint mit dem Hubraum anzusteigen.

Auch der Nockenwellenantrieb über die Zwischenwelle birgt Probleme. Die Zwischenwellenlagerung (Intermediate-Shaft-Bearing, oder auch IMS) kann Schaden nehmen und im schlimmsten Falle zum kapitalen Motorschaden führen. Es gibt keine offiziellen Zahlen darüber, wieviele M96-Motoren tatsächlich betroffen sind. Die Wahrheit scheint irgendwo zwischen fünf und zehn Prozent zu liegen, wenn man Insidern glauben kann. Um vorzubeugen gibt es verschiedenste Möglichkeiten von Öluntersuchungen bis hin zum prophylatkischen Tausch des Lagers. Dieser kann mit bis zu 2.000 Euro aufwärts zu Buche schlagen.

Porsche 996 Carrera 3.4

Auch die Kupplung des Porsche 996 Carrera 3.4 gilt als unterdimensioniert. Ein auffällig hartes Kupplungspedal deutet auf eine verschlissene Kupplung hin. Die Synchronringe des Getriebes gehören auch nicht zu den standfestesten. Die Tiptronic gilt als uproblematisch. Anders als beim Vorgänger hat die Trockensumpfschmierung keinen externen Öltank mehr. Auch der seperate Ölkühler entfällt zugunsten eines Öl-Wasser-Wärmetauschers, der im Laufe der Jahre auch gern den Dienst quittiert.

Die Lufteinlässe an der Front können zum Problem werden

In den beiden äußeren Lufteinlässen an der Front des Porsche 996 Carrera 3.4 befinden sich die Wasserkühler mitsamt der Klimakondensatoren. Gerade im Ganzjahresbetrieb sammeln sich Blätter und Feuchtigkeit in den Einlässen. In Kombination mit Steinschlägen korrodieren beide Radiatoren daher gern. Deshalb ist ein halbjährlicher Check der Lufteinlässe, bei dem der Dreck ausgeblasen oder ausgesaugt wird, absolut ratsam.

Eine nicht funktionierende Klimaanlage ist daher meist auf defekte Kondensatoren zurückzuführen. Der Austausch fördert häufig auch Undichtigkeiten am Kühlsystem zu Tage und kostet sehr schnell vierstellig. Daher unbedingt das Auto vor dem Kauf auf die Bühne heben und mit der Taschenlampe auf die Suche nach Beschädigungen gehen!

Fazit: Die Suche nach einem Porsche 996 Carrera 3.4 ist tückisch, aber lohnenswert!

Die genannten Punkte zeigen eines sehr deutlich: Es ist nicht leicht, den passenden Porsche 996 Carrera 3.4 zu finden und man muss auf der Hut sein. Das günstigere Auto ist im Falle des 996 fast ausnahmslos das teurere. Gerade kosmetische Reparaturen gehen extrem ins Geld, weshalb unbedingt auf einen guten Pflegezustand geachtet werden sollte. Die Technik hat genauso ihre Tücken, weshalb eine gewisse Reparaturreserve vorhanden sein sollte.

Wer sich traut, erhält einen fantastischen Sportwagen, der sich längst nicht so anfühlt, als gehe er stramm auf die 30 zu. Der Porsche 996 Carrera 3.4 fährt sich modern, schafft 0-100 km/h in knapp über 5 Sekunden und läuft 280 km/h Spitze. Dazu bietet er elfertypisch viel Nutzwert und ist preislich im Vergleich zu seinen Brüdern extrem attraktiv. Als Einstieg in die Welt des Porsche 911 scheint er, gerade für junge Leute, wie gemacht. Ob der Porsche 996 Carrera 3.4 noch ein echter Elfer war? Darauf könnt ihr Gift nehmen!

© Bilder: Porsche AG, CCS Motors & Henner Huflage

Technische Daten: 

  • Modelljahr: 1997-2001
  • Modellbezeichnung: Porsche 996 Carrera 3.4
  • Motor-Bauart: 6-Zylinder Boxermotor (wassergekühlt)
  • Hubraum (cm3):  3.387
  • Bohrung x Hub (mm): 96 x 78
  • Motorleistung (kW/PS): 221/300 (320 mit Werksleistungssteigerung) bei 6.800 U/min
  • Drehmoment (Nm): 350 bei 4.600 U/min
  • Kompressionsverhältnis: 11,3 : 1
  • Ventilsteuerung: DOHC (zwei obenliegende Nockenwellen), 4 Ventile pro Zylinder, VarioCam
  • Kraftstoffanlage: Saugrohreinspritzung
  • Zündung: Einzelzündung
  • Getriebe: 6-Gang Schaltgetriebe oder 5-Gang Tiptronic S
  • Räder: vorn / hinten 7 J x 17/9 J x 17
  • Reifen: vorn / hinten 205/50 ZR17 / 255/40 ZR17
  • Bremsen: vorn 318 mm, hinten 299 mm innenbelüftete und gelochte Scheiben mit Vierkolben-Festsattel
  • Radstand: (mm) 2350
  • Maße L x B x H (mm) 4430 x 1765 x 1295
  • Leergewicht: 1.320 kg (Carrera) / 1.375 kg (Carrera 4)
  • Beschleunigung 0 – 100 km / h: 5,2 s (Schaltgetriebe), 6,0 s (Tiptronic S)
  • Höchstgeschwindigkeit (km / h): 280

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