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Porsche Fotos als Gemälde – Dynamische Momente

21.12.2022 Von Richard Lindhorst
Porsche Fotos als Gemälde – Dynamische Momente

Was wohl dabei herauskommt, wenn eine ausgebildete Physiotherapeutin eine ehemalige TV-Moderatorin mit einer Malerin zusammenbringt? Na klar, dreidimensionale Kunstwerke auf Basis von Fotoaufnahmen interessanter Sportwagen! Den richtigen Riecher dazu hatte die Salzburger Galeristin Dana Schweizer. Sie brachte mit Fotografin Carolina Porsche und Malerin Ilona Griss-Schwärzler zwei Kreativköpfe zusammen, die sofort auf einer Wellenlänge waren. Das Trio kreierte die Ausstellung „Dynamische Momente“ im Porsche Zentrum Salzburg. Dort waren insgesamt 38 Bilder, überwiegend Porsche Sportwagen, unterschiedlicher Couleur ausgestellt.

Zunächst Gratulation zur sehr gelungenen Ausstellung „Dynamische Momente“! Aber lassen Sie mich einen Schritt zurückgehen: Was hat Sie drei zur Kunst gebracht? Teilweise haben Sie ja gute Anstellungen dafür aufgegeben.

Ilona Griss-Schwärzler: Die Leidenschaft für die Kunst war immer schon da. Als Teenager hatte ich die Möglichkeit, neben der Schule in Ateliers allerhand auszuprobieren. Das hat mir so gefallen, dass ich mich in diesem Metier immer weitergebildet habe. Mitte der 90er Jahre habe ich dann mein erstes Atelier gegründet und mich seither ganz der Kunst verschrieben. Die Sehnsucht danach war wohl schon mein Leben lang in mir.

Dana Schweizer: Die Liebe zur Kunst trage ich schon seit meiner Kindheit in mir. Beruflich hat mich der Weg jedoch erst in die Physiotherapie geführt. Die Arbeit mit und an Menschen bereitete mir immer großen Spaß. Vor einigen Jahren habe ich dann aber wieder intensiver mit der Malerei angefangen. Schlussendlich fasste ich vor zwei Jahren den Mut, mich in eine Kombination aus künstlerischem Schaffen und Galerie zu wagen. Den Schritt werde ich sicher nie bereuen.

Carolina Porsche: Kreativ war ich schon immer und habe das auch immer in meiner Arbeit einbringen können. Ganz egal, ob bei der Zeitung, im Fernsehen oder eben als Fotografin. All meinen Tätigkeiten war immer gemein, dass man ein gewisses Auge brauchte. „Dynamische Momente“ war mein erstes richtiges Kunstprojekt. Die Initialzündung, mich als Fotografin selbstständig zu machen, kam mit der Familie und dem Umzug von Wien nach Salzburg. Die Selbstständigkeit erlaubt mir eine flexible Einteilung meiner Projekte.

Wenn man so will, sind Sie, Frau Schweizer, ja die Strippenzieherin hinter „Dynamische Momente“. Wie kamen Sie auf die Idee, Fotografin und Künstlerin zueinander zu bringen?

Dana Schweizer: Angefangen hat es mit einem Besuch bei Carolina (Porsche) im Studio. Als ich ihre Fotos sehen durfte, hatte ich direkt den Eindruck, dass sie ein gutes Auge hat. Die Bilder spiegelten sozusagen ihre Herzenssprache wieder. Da habe ich direkt an Ilona (Griss-Schwärzler) gedacht. Sie hat ein unglaubliches technisches Wissen und ich dachte mir, das könnte passen.

Wollten Sie denn überhaupt direkt zusammenarbeiten? Wie war die Kooperation?

Ilona Griss-Schwärzler: Ich brauche immer neue Herausforderungen. Zur Fußball-Europameisterschaft 2008 hatte ich mit einem Vorarlberger Fotografen ein ähnliches Projekt gemacht, es flog sogar ein walisisches Filmteam für eine Reportage in die Galerie nach Salzburg. Sie berichteten damals in Wales über die aus ihrer Sicht drei besten Kunstbeiträge zur EM. Auch dort habe ich Malereien über Fotoaufnahmen gemacht. Und Caros Fotos haben mir sofort super gefallen, handwerklich wie thematisch. Das hat von vornherein wunderbar harmoniert.

Carolina Porsche: Mir ging es genauso. Ich fand es spannend, mal etwas ganz Neues zu machen. Nach dem „Kennenlernen“ war sofort klar, dass wir uns gut verstehen. Wir einigten uns, drei Bilder als Versuch zu machen und es lief klasse. Erst danach haben wir das Projekt ausgeweitet.

Ilona Griss-Schwärzler: Nach den drei Bildern war uns beiden sofort klar, dass wir ein großes, vielfältiges Spektrum bearbeiten wollten. „Dynamische Momente“ sollte von monochrom bis farbig alle Facetten abdecken. Oberste Prämisse war dabei immer die Dreidimensionalität in unterschiedlichen Stimmungen wiederzugeben.

Wieso haben Sie für Dynamische Momente so viele unterschiedliche Farbtypen eingesetzt?

Ilona Griss-Schwärzler: Durch die verschiedenen Materialien lassen sich sehr besondere Effekte erreichen. Das Bild gewinnt dadurch sehr an Tiefe und Dynamik, wirkt – wie angedeutet – dreidimensional. Diese Technik konnte ich über die letzten fünfzehn Jahre weiterentwickeln. Zuerst hatte ich mir überlegt, welche Effekte ich erreichen wollte und daraufhin die passenden Materialien gesucht. Dabei wechseln sich Acrylfarbe, einige weitere Materialien und Epoxidharz in Schichten ab, das Topping ist Malerei in Ölfarbe.

Pro Bild kamen dadurch etwa 30 bis 40 Arbeitsgänge zusammen. Die Trockenzeiten zwischen den Schichten und die Größe des Bilds bestimmen natürlich, wie lange es am Ende dauert. Aber als Richtwert kann man von circa drei Wochen Bearbeitungszeit pro Bild ausgehen. Von der Konzeption bis zur Fertigstellung der Ausstellung „Dynamische Momente“ mit den 38 Bildern verging ein gutes Jahr.

Wie fühlte sich das für Sie als Fotografin an, Ihre Bilder jemand anderem zu übergeben und nicht zu wissen, wie das Endergebnis wird?

Carolina Porsche: Für mich war das anfangs gar nicht so einfach. Sonst entscheide ich als Fotografin selbst, vom Motiv, über die Auswahl der Fotos, bis hin zur Bearbeitung. So liegt das Endprodukt von vorn bis hinten in meiner Hand. Natürlich kannte ich Ilonas Arbeiten, aber vor dem ersten Ergebnis war ich schon ziemlich nervös. Es ist schon ein Learning, das Produkt abzugeben, ohne zu wissen, was am Ende herauskommt.

Wie hat das Ihre Arbeit beeinflusst, Frau Griss-Schwärzler? Sind sie eventuell vorsichtiger herangegangen? Gab es Misserfolge?

Ilona Griss-Schwärzler: Ich würde mir da auch schwer tun, meine Werke aus der eigenen Hand abzugeben. Aber ich habe das Vertrauen von Carolina sehr geschätzt und gespürt. Normalerweise arbeite ich sehr viel frei nach meiner Intention, oft expressiv. Deshalb habe ich versucht, gedanklich möglichst frei an die Arbeiten zu gehen. Wenn ich mich selbst ausbremse, wird das Ergebnis nicht gut. Daher bin ich recht pragmatisch an die Aufgabe herangegangen. Ich habe dort angefangen, wo ich von vornherein ein Bild vor Augen habe. Die lumineszenten Farben an den blauen und grünen Werken waren zum Beispiel sehr schnell gesetzt. Bei der Arbeit ergeben sich die nächsten Schritte für die anderen Werke meist von allein. Daher gab es auch keine Misserfolge.

Dana Schweizer: Diese „Erfolgsquote“ ist auf Ilonas langjährige Erfahrung zurückzuführen. Da gibt es auch unter Künstlerinnen und Künstlern riesige Unterschiede. Ich hätte es mir zum Beispiel nicht zugetraut, diese Werke so zu überarbeiten. Vielleicht wären mir auch zwei oder drei gute Bilder gelungen, aber sicher nicht 38 Stück, wie es Ilona für die Ausstellung geschafft hat.

Wessen Idee war es, Dynamische Momente mit Autos zu kreieren?

Carolina Porsche: In unserer Familie spielen Autos natürlich eine große Rolle. Dass ich dadurch auch hier und da mal ein Auto für meinen Mann fotografieren „muss“ (lacht), liegt auf der Hand. Das Besondere an der Idee für das Projekt war für mich, die Fotos mit coolen Fahrzeugmotiven künstlerisch auf eine weitere Ebene zu heben, zu übermalen und zu bearbeiten. Diese Kombination aus Foto und Malerei hat für mich den großen Reiz ausgemacht, das ist nichts Alltägliches.

Ilona Griss-Schwärzler: In meiner Arbeit dominiert ansonsten Menschliches und Tierisches. Da war es für mich eine willkommene Abwechslung. Persönlich auch eine sehr authentische, denn ich war schon immer sehr auto- und motorradaffin. Künstlerisch war es allerdings schon ein Schritt raus aus der Komfortzone. Die zentrale Frage dabei, „Wie bringe ich ein stehendes Auto malerisch zum Fahren?“, hat alle Arbeitsschritte bestimmt. Die Experimente dabei waren klasse und wirklich horizonterweiternd.

Wurden die Fotos für Dynamische Momente aus Ihrem Portfolio gewählt, oder extra dafür aufgenommen? Die Ausstellung umfasst u.a. Porsche 550 Spyder, 911 Carrera 3.2, 991 Speedster und 918 Spyder, aber auch einen DeTomaso Pantera. Nach welchen Kriterien wurden die Autos ausgewählt?

Carolina Porsche: Die meisten Bilder habe ich neu produziert, einige wenige stammten aus meinem Portfolio. Zuerst haben wir festgelegt, welche Fahrzeugkategorien und welche Farbigkeit wir umsetzen wollten. Es sollten coole Autos mit Charme, Klassiker, aber auch technische Überflieger dabei sein, die ganze Bandbreite eben. Zudem war uns wichtig, von schwarz/weiß bis auffällig bunt ein breites Farbspektrum abzudecken. Die Autos kannte ich großteils vorher schon, da sie allesamt aus privaten Sammlungen stammen. So habe ich zu vielen auch einen gewissen persönlichen Bezug.

Die Zeitfenster für Auto-Shootings sind mitunter sehr klein. Vor allem, wenn es in der Natur stattfindet. Da müssen Uhrzeit, Wetter und Sonnenstand absolut passen. Bei einem Bild hatten wir etwas Pech mit dem Wetter. So mussten etliche Regentropfen wegretouchiert werden. Das war mühevolle Kleinstarbeit.

Carolina Porsche über die Herausforderungen bei der Vorbereitung zu „Dynamische Momente“

Tatsächlich sind die Fotos entstanden, nachdem wir besprochen hatten, welche Autos wir wo und wie in Szene setzen wollten. Ilona und ich haben alles gemeinsam geplant. Insbesondere die Hintergründe waren für die Aufnahmen entscheidend. Die Standorte dafür reichten von Zell am See über Salzburg bis Südfrankreich. Aber auch die Perspektiven haben wir immer sehr eng abgestimmt. Für Ilona hat sich zum Beispiel die ¾-Ansicht zur Übermalung gut geeignet. Da sieht man das Auto sehr gut und es sieht sehr 3-dimensional aus. Insgesamt haben wir die Aufnahmen über ein Jahr hinweg erstellt.

Wie hat die Ausstellung Ihren Bezug zu Autos und Porsche Sportwagen im Besonderen beeinflusst? Und welcher ist ihr Favorit aus der Ausstellung?

Ilona Griss-Schwärzler: Einen Favoriten mag ich kaum herauspicken. Die blaue Serie mit dem Porsche 550 Spyder ist aufgrund ihrer Reduziertheit für mich sehr besonders. Auch auf die großen Bilder, wie zum Beispiel vom schwarzen 993 Carrera S in 136 x 204 cm bin ich stolz. Porsche Sportwagen gefielen mir schon immer gut und seit knapp 15 Jahren ist es zu einem Running Gag im Atelier geworden, ob ich denn schon einen hätte. Bislang hat es sich leider nicht ergeben, aber was nicht ist…

Dana Schweizer: Mir geht es da ganz ähnlich. Die großen Bilder sind allein durch ihre Präsenz sehr beeindruckend. Aber mein persönlicher Favorit ist die Blaue Serie mit dem Porsche 550 Spyder, vor allem das Bild mit dem Luftballon. Aber auch die Übergänge in der 991 Speedster Serie gefallen mir außerordentlich. Es geht alles so weich und fließend ineinander über. Fotografie und Malerei verschmelzen fast völlig. In unserer Familie gab es schon mal einen Porsche 911, als ich meinen Mann kennenlernte. Die klassischen Linien finde ich nach wie vor toll.

Carolina Porsche: Für mich stechen zwei Bilder hervor. Zum einen der Porsche 991 GT2 RS in der Scheune. Der Gegensatz dieses technischen Meisterwerks unter dem Holzbalken-Dachstuhl gefällt mir besonders gut. Mein zweiter Favorit ist das großformatige schwarz/weiße Bild des 993 Carrera S. Allein durch die Familie sind Porsche Sportwagen für mich nicht mehr wegzudenken. Ich selbst fahre natürlich auch am liebsten meinen 911er.

Dynamische Momente Porsche 991 GT2 RS
Dieses Bild von einem Porsche 991 GT2 RS ist Carolina Porsches persönlicher Favorit aus der Ausstellung Dynamische Momente.

Vielen Dank für den Einblick in Ihre Welt der Kunst und die Dynamischen Momente!

Weitere Informationen zur Ausstellung findet ihr unter diesem Link: Dynamische Momente bei artaffairs

Über die Künstlerinnen:

Dana Schweizer, Malerin und Galeristin @art_affairs_salzburg

Ilona Griss-Schwärzler, Malerin, @ilonagrissschwaerzler

Carolina Porsche, Fotografin, @caro.graphie

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