Fast schon traditionell nutzen wir die Zeit um den Jahreswechsel, um für euch Porsche-Modelle zu finden, die viel Fahrspaß ohne Wertverlust versprechen – Sportwagen, denen wir aus unserer Wahrnehmung heraus eine stabile und möglicherweise sogar steigende Wertentwicklung prognostizieren. Die Top 5 Porsche Investment-Tipps 2026 sind dabei bereits die fünfte Ausgabe dieses Formats.
Natürlich ist dieser Artikel hochspekulativ und keinerlei Investitionsberatung! Betrachtet man alle laufenden Kosten, erwirtschaften ohnehin nur die allerwenigsten Porsches wirklich eine Rendite in Form von Geld. Doch im Gegensatz zu vielen anderen Hobbies, die ebenfalls Geld kosten, gibt es bei Sportwagen zumindest die theoretische Chance, dass am Ende der Haltedauer sogar ein kleines Plus übrig bleibt. Viel Spaß mit den Elferspot Investitions-Tipps fürs kommende Jahr!
Top 5 Porsche Investment-Tipps 2026 – Porsche 987 Cayman R – Im Windschatten seiner Nachfolger auf dem Weg nach oben
Nicht jeder Porsche, der später zum Sammlerstück taugt, war schon als Neuwagen ein Selbstläufer. Ein gutes Beispiel ist der Porsche Cayman R. Er erhielt seinerzeit zwar durchaus Zuspruch für seine Fahrdynamik, war kommerziell allerdings kein wirklicher Hit. Dabei lag das Leistungsgewicht des Cayman R mit 330 PS auf 1.295 Kilogramm bei knapp unter 4 kg/PS – dem gleichen Wert des 1967er 911 R. Dank Sportfahrwerk und mechanischem Sperrdifferenzial hatte er das Zeug zum Liebling der Massen. Doch daraus wurde nichts. Nur 1.621 Porsche Cayman R wurden dem Vernehmen nach produziert.
Mittlerweile sind die jüngsten Cayman R knapp 15 Jahre alt. In dieser Zeit ist viel passiert. Seine Nachfolgegenerationen erhielten mit den GT4-Varianten noch schärfere, echte GT-Modelle. Der 987 stand seitdem deutlich im Schatten seiner neueren Geschwister, vor allem preislich. Während 981 und 982 Cayman GT4 kontinuierlich ab etwa 90.000 Euro zu bekommen waren, kosteten gute Cayman R zwischenzeitlich nicht mal die Hälfte.
Doch warum eigentlich? Das Design ist hervorragend gealtert. Besonders in Peridot Metallic ist er ein echter Hingucker. Außerdem versprechen die 3,4 Liter Motoren Standfestigkeit und es gibt wahlweise ein 6-Gang-Schaltgetriebe oder ein 7-Gang-PDK. Hinzu kommt: Seit 2024 stiegen die Preise klammheimlich wieder in Richtung des ursprünglichen Neupreises von knapp 70.000 Euro. Und dass sie nochmal fallen, scheint mit Blick auf die positive Entwicklung seit 2018 unwahrscheinlich. Explodierende Preise sind zwar nicht zu erwarten, wohl aber Wertstabilität, garniert mit reichlich Fahrspaß und dem Wissen, einen sehr seltenen Porsche zu fahren.
Er zählte seiner Zeit zu den spannendsten Athleten auf vier Rädern, war kommerziell außerordentlich erfolgreich, aber als Gebrauchtwagen lange Zeit nicht wirklich en vogue. Was so auch auf den 996 passen würde, beschreibt auch die Geschichte des Porsche 914. Der gemeinsam mit VW entwickelte Mittelmotorsportwagen wurde von 1969 bis 1976 gut 119.000 Mal gebaut, über 115.000 davon waren mit dem von VW entliehenen Vierzylinder-Motor mit Hubräumen zwischen 1,7 und 2,0 Litern ausgestattet.
Genau diese Vieryzlinder-Modelle sind 2026 eine spannende Idee. Nachdem jahrelang sogar unter 20.000 Euro reichlich tolle Fahrzeuge zu finden waren, dreht sich der Wind allmählich. Trotzdem sind sogar frisch überholte Porsche 914 1,7 noch immer für verhältnismäßig faire Preise von teilweise unter 25.000 zu finden. Natürlich kosten Spitzenexemplare des Porsche 914 2.0 mit 100 PS etwas mehr, doch auch hier gibt es ab 30.000 Euro wirklich gute Autos.
Wer auf gute Blechsubstanz achtet, hat im 914 einen erstaunlich agilen Flitzer im 70er Jahre Chique. Der reduzierte Innenraum begeistert noch heute. Die Technik ist weitgehend robust und die Motoren auf VW-Basis lassen sich mit relativ wenig Aufwand noch ein paar mehr PS entlocken. Bei 940 bis 950 Kilogramm Leergewicht verspricht das reichlich Fahrspaß zum überschaubaren Kurs. Und das Beste daran: Möglicherweise bleibt am Ende sogar ein bisschen Profit übrig. Denn schon im letzten Jahr stiegen die Preise der Vierzylinder-914 um 15 bis 20 Prozent – Trendumkehr nicht abzusehen.
Top 5 Porsche Investment-Tipps 2026 – Porsche 997.2 Turbo Handschalter – Exklusivität hat ihren Preis
Jetzt wird es sehr spezifisch. Der Porsche 997.2 Turbo erschien zum Modelljahr 2009 und wurde bis Modelljahr 2012 gebaut. Neben der neuen Direkteinspritzer-Motorengeneration MA1 hielt damit auch das 7-Gang Porsche Doppelkupplungsgetriebe (PDK) Einzug. Das hatte zur Folge, dass von den insgesamt 5.053 produzierten, 500 PS starken 997.2 Turbo nur noch etwa 15 bis 20 Prozent mit manuellem 6-Gang-Schaltgetriebe ausgeliefert wurden.
Alle 911 Turbo-Modelle danach gab es nur noch mit PDK, sodass der 997.2 Turbo Handschalter gewissermaßen der letzte seiner Art ist. Deshalb entstanden in den letzten Jahren bereits große Preisunterschiede zwischen Modellen mit Schaltgetriebe und PDK. Während PDK-Modelle zumeist im Korridor von 85.000 bis 120.000 Euro kosten, werden für handgeschaltete Porsche 997.2 Turbo mittlerweile eher 140.000 Euro aufgerufen.
Vergleichen mit über 21.000 verkauften Porsche 997.1 Turbo ist der 997.2 Turbo ohnehin schon selten. Geht man nun von unter 1.000 Handschaltern aus, ist wohl eher nicht damit zu rechnen, dass die Preisentwicklung sich nochmal umkehrt. Für Fans des 911 Turbo könnte der Porsche 997.2 Turbo Handschalter also nicht nur ein unglaublich schneller Supersportwagen, sondern möglicherweise sogar ein gutes Porsche-Investment sein.
Top 5 Porsche Investment-Tipps 2026 – Porsche 911 T (F-Modell) – Für mutige Klassiker-Fans
Vermutlich werden jetzt viele Kenner sagen: „Moment mal, gerade der Porsche 911 T hat doch in den letzten Jahren an Wert verloren. Wie soll das ein lohnendes Porsche Investment sein?“ Nun, jede Medaille hat zwei Seiten. Richtig ist, dass der Porsche 911 T in allen Motorvarianten seit 2023 an Marktwert eingebüßt hat. Allerdings liegt das nicht daran, dass die Autos am unteren Ende der Skala deutlich günstiger geworden wären. Stattdessen haben diese Modelle in der Spitze zum Teil erheblich geringere Preise, sodass der Preiskorridor insgesamt enger geworden ist.
Das heißt, dass sowohl restaurierte als auch gut erhaltene, unrestaurierte 911 T sogar schon für etwa 80.000 Euro zu kriegen sind – selbst mit Matching Numbers! Allerdings – das sei hier ausdrücklich erwähnt – bedarf es eines hohen Maßes an Expertise, um den tatsächlichen Wert des In Rede stehenden Fahrzeugs richtig einzuschätzen. Doch die Chancen, einen Ur-Elfer für einen angemessenen Kurs als tollen Driver zu finden, stehen derzeit so gut wie lange nicht mehr.
Findet man in dieser Marktlage ein wirklich gutes Auto mit Zukunft, könnte es sein, dass sich ein solches Porsche Investment mittelfristig auszahlt. Bei Wertpapier-Transaktionen würde man vermutlich von „buy the dip“ sprechen. Dass eine solche Taktik Risiken hat, ist unbestritten. Doch Börsenlegenden wie Warren Buffett haben einen Großteil ihres Vermögens damit gemacht, dann zu kaufen, wenn andere Angst hatten und sich von ihren Investments getrennt haben. Für alle, die ohnehin planen, ihren potenziellen Klassiker einige Jahre zu fahren, könnte es also eine gute Gelegenheit sein…
Top 5 Porsche Investment-Tipps 2026 – Porsche 997 GT2 – Wie eine sichere Anleihe, nur schöner
Kommen wir zu guter Letzt zu einem Auto, das sich innerhalb dieser Auswahl wohl am ehesten als „klassisches Investment“ betiteln lässt – dem Porsche 997 GT2. Er war schon als Neuwagen ein Traum, den sich nur sehr wenige Menschen leisten konnten. Ab Modelljahr 2008 bot Porsche den 530 PS starken Über-Elfer zu einem Preis von 189.496 Euro an. Insgesamt 1.242 dieser Auto gewordenen Boden-Boden-Raketen konnten die Stuttgarter absetzen.
Diese Kategorie Fahrzeug ist natürlich prädestiniert als Investment-Tipp. Da ist der GT2 keine Ausnahme. Seit 2019 gab es eigentlich keinerlei Modelle mehr, die unterhalb des Neupreises angeboten wurden. Seitdem entwickelt sich der GT2 konstant aufwärts mit etwa drei bis fünf Prozent Rendite pro Jahr – eben wie eine gute Anleihe. Momentan gibt es keine Anzeichen dafür, dass diese Entwicklung aufhört.
Was den Porsche 997 GT2 doppelt interessant macht: Die Laufleistung hat keinen extremen Einfluss auf die Preise. Sofern man einen der exklusiven Turbo-Elfer mit über 20.000 Kilometern ins Auge fasst, kann man ihn guten Gewissens einige tausend Kilometer genießen, ohne dass der Wiederverkaufswert leidet. Das macht den GT2 somit zu einem doppelt sicheren Investment – Rendite und Fahrspaß nahezu garantiert!
Zweimal 997, zweimal luftgekühlt, einmal 987 – Welcher ist dein Favorit?
Dass in dieser Auswahl gleich zwei Porsche 911 der Baureihe 997 vertreten sind, ist kein Zufall. Aktuell kann man guten Gewissens sagen: Der 997 ist eine brandheiße Aktie am Porsche-Markt – nahezu egal, welches Modell. Das ist mit Blick auf das Alter dieser Modelle kein Wunder. Zwischen 10 und 20 Jahren Fahrzeugalter liegt meist die sogenannte Talsohle. Das meint die Zeit, in der das jeweilige Modell den geringsten Wert aufweist. Das Gleiche gilt auch für den Cayman. Der Markt für luftgekühlte Porsche zeigte sich in den letzten Jahren ausgesprochen volatil. Geheimtipps gibt es hier schon lange nicht mehr.
Doch am Ende ist all das ohnehin nur Beiwerk. Wertstabilität sollte nicht mehr als eine Entscheidungshilfe sein. Sobald die Gewinnerzielungsabsicht beim Porsche-Kauf zum Hauptmotiv wird, bewegt man sich auf dünnem Eis. Natürlich kann auch der gespannte Blick auf den theoretischen Portfoliowert interessant sein. Doch vermutlich wird er kaum mehr Emotionen bieten, als die echten Erlebnisse mit dem Fahrzeug und idealerweise Gleichgesinnten.
Ein Porsche ist in erster Linie ein Automobil und kein Wertpapier. Deshalb genießt eure Fahrzeuge, schafft Erlebnisse und teilt sie mit Menschen, die ihr gern habt.
Richard Lindhorst, Elferspot
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