Der 911 GT3 RS 4.0, der von 2010 bis 2012 in begrenzter Stückzahl produziert wurde, gilt vielen Enthusiasten als der beste straßentaugliche Porsche 911 aller Zeiten. Das liegt zum einen an seiner auf die Rennstrecke ausgerichteten RS-Spezifikation, zum anderen daran, dass er das letzte Serienmodell war, das mit einem von Hans Mezger entwickelten Boxermotor ausgestattet war. Der verstorbene, hoch verehrte Porsche-Ingenieur konstruierte unter anderem den 12-Zylinder-Flachmotor im überaus erfolgreichen Porsche 917 und die Turbo-Boxermotoren in den Rennwagen vom Typ 935 und 936.
Die Motoren in den straßentauglichen 911er-Topmodellen wie dem Turbo, GT2 und GT3 tragen umgangssprachlich den Namen Mezger, weil sie den gleichen Konstruktionsansatz haben. Hochdrehend, mit stratosphärischen Drehzahlen und überdimensioniert für den Straßeneinsatz, wurden diese Motoren für langfristige Höchstleistungen im Rennsport entwickelt, ohne dabei Abstriche zu machen. Sie waren nicht nur leistungsstärker, sondern auch zuverlässiger als die konventionellen Porsche-Boxermotoren, denn sie verfügten über eine einfachere Lagerkonstruktion mit druckgespeister Motorölschmierung, die robuster war als die störanfälligen Zwischenwellenlager der M96- und M97-Motoren, die in anderen Serien-Elfern verwendet wurden. Die so genannten Mezger-Motoren klingen auch kehliger und rauer als andere Porsche-Boxermotoren, was zum Teil auf ihre doppelten Steuerketten zurückzuführen ist.
Für die letzten Jahre der Typ-997-Generation, die als Typ-997.2 bezeichnet wurde, vergrößerte Porsche den Hubraum für den 911 GT3 RS von 3,8 auf 4,0 Liter, was zu 500 Bremspferden und einem Drehmoment von 339 Pfund führte. Die gesteigerte Leistung wurde durch einen neuen Ansaugkrümmer, Luftfilter mit höherem Durchsatz in Kohlefasergehäusen, weniger restriktive Katalysatoren, Variocam-Plus-Ventilsteuerung und ein zweistufiges variables Ansaugsystem erreicht. Obwohl der bisherige 911 GT3 RS 3.8 mit seinem reduzierten Innenraum und anderen gewichtssparenden Maßnahmen bereits leichter war als die Standardmodelle der Baureihe, gelang es Porsche, beim RS 4.0 durch den Einbau eines Kofferraumdeckels und der vorderen Kotflügel aus Kohlefaser sowie von Titanpleueln und einer noch leichteren Innenraumverkleidung weitere 22 Pfund einzusparen.
Vom GT3 RS 4.0 wurden nur 600 Exemplare produziert, das hier angebotene Exemplar ist die Nummer 394. Er ist in Carraraweiß mit passenden Felgen und einer serienmäßigen Innenausstattung in Schwarz und Rot lackiert und ab Werk mit dem optionalen Sport Chrono Paket ohne PCM, adaptiven Sportsitzen mit Memory-Funktion, rotem RS 4.0 Logo am Heck, Bluetooth-Telefonschnittstelle, Universal Audio Interface, Fußmatten und einem Feuerlöscher ausgestattet. Der beiliegende Fensteraufkleber zeigt, dass das Auto neu an Porsche of Melbourne in Florida ausgeliefert wurde.
Erstaunlicherweise zeigte der Kilometerzähler zum Zeitpunkt der Katalogisierung weniger als 160 Meilen an, was diesen begehrten 911 GT3 RS 4.0 zu einem Traum für jeden Sammler macht - obwohl es mehr als verlockend wäre, die Vorsicht in den Wind zu schlagen und den berauschenden Sound des Mezger-Flachsechszylinders bei jeder Gelegenheit zu genießen. Für Enthusiasten, die den ultimativen 911er mit Saugmotor aus der Generation 997.2 suchen, ist er genau das Richtige.
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