Begonnen hat alles, als Joel Kernasenkos Leidenschaft für Porsche wachgeküsst wurde. Auf Instagram hatte er sich beinahe alle jemals online gestellten Fotos aller jemals gebauten 964er-Porsches angesehen, also Bilder des Inbegriffs des luftgekühlten und dennoch feuchten Jugendtraums von Generationen von Porsche-Aficionados. Einen ebensolchen Porsche 964 befreite er wenig später aus den Untiefen einer Perchtoldsdorfer Garage, welchen eine Dame nebst Gucci-Handtascherl auf „Shpock – die Flohmarkt-App“ feilbot. Die Rache an ihrem Ex-Mann war süß, der Porsche wechselte um kein Geld den Besitzer. Dass er Motor sein Innerstes in Form von Öl ungeniert wie unkontrolliert an die Umwelt abgab, tat Kernasenkos Freude keinen Abbruch, fuhr er eben fortan mit zwei Feuerlöschern spazieren, falls es doch einmal gar zu viel Öl auf dem heißen Krümmer sein sollte.
Ab diesem Moment war der Weg zu „NINE ELEVEN Outlaw“ ein kurzer: Ein Freund, der hochwertiges Leder mittels Laser schneiden und beschriften konnte – die „Leather Fuel Bib“, auf gut Deutsch „Spritzdackerl“ für den Tankeinfüllstutzen luftgekühlter 911er, waren geboren. Danach sollte ein „917 Tribute Shifter“ für das eigene Auto her. Ein an den Balsaholz-Schalthebel der legendären Le-Mans-Leichtgewichtsflunder Porsche 917 erinnerndes Teil war allerdings selbst unter Zuhilfenahme des weltweiten Internets schwieriger zu beschaffen als das Bernsteinzimmer, also beschloss der handwerklich begabte Beinahe-Ex-Fotograf ganz einfach: Den bau‘ ich selber! Heraus kam eine technisch unglaublich vife, qualitativ eindrucksvoll hochwertige, optisch einzigartig schöne Lösung, die mittlerweile für beinahe alle Porsche-Generationen verfügbar ist und von Kunden weltweit begeistert gekauft sowie verbaut wird.
Doch nicht nur eigene Produkte vertreibt Kernasenko in seinem schicken Online-Shop. Was ins Mindset passt und in Europa schwer zu haben ist, wird kurzerhand dank Kooperationen aus den USA oder von anderswo beschafft: Over-engineered Schaltwegverkürzungen von „Numeric Racing“ ebenso wie Schlüssel oder die legendären Leder-Werkzeugrollen im mexikanischen Bandidos-Style der ausgeflippten Marke „KeyLow“, die ihr exzentrisches Marketing auf der Drogenschmuggelszene der 80er-Jahre aufbaut. Und wer glaubt, dass der von einem Kumpel aus Deutschland erdachte Nagellack in kultigen Porsche-Originalfarben (u.a. die wunderbare RS-Farbe sternrubin!) sein letzter Streich ist, der kennt Tüftler Kernasenko (noch) schlecht: Wenn man „Bullet-Mirrors“, also die Rückspiegel in der einzigartigen „Bullet“ Form des Porsche 356 Speedster schon immer auf seinem eigenen Porsche haben wollte, sollte das regelmäßige Aufsuchen der Website www.nineelevenoutlaw.com sichergestellt sein…