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25 Jahre Porsche 996 – Wegweiser in die Zukunft des Elfers

15.11.2022 Von Richard Lindhorst
25 Jahre Porsche 996 – Wegweiser in die Zukunft des Elfers

Vor nicht ganz einem Jahr waren wir die Frage auf, ob 2022 DAS Jahr des Porsche 996 werden könnte. Porsche selbst scheint das zu bejahen und feiert 25 Jahre Porsche 996, ein Vierteljahrhundert Wasserkühlung im 911. Dazu sprachen die Verantwortlichen so offen wie bislang selten über die Bedeutung der fünften Generation 911 für die Zuffenhausener.

Porsche selbst bezeichnet den 996 als Retter der Marke

25 Jahre Porsche 996

In bislang ungekannter Deutlichkeit bezeichnet Porsche den ersten wassergekühlten Elfer als Wegweiser der Elferzukunft. Zum Jubiläum „25 Jahre Porsche 996“ wird er, gemeinsam mit seinem Mittelmotorpendent 986 als Retter der Eigenständigkeit der Marke geadelt. Der damalige Abteilungsleiter „Technische Produktplanung, Fahrzeugkonzepte und Package inklusive Sonderprojekte“, August Achtleitner, sagt heute, dass es an der Zeit war, „alte Zöpfe abzuschneiden“.

„Porsche brauchte ein Auto im unteren Preissegment, also Stückzahlen. So ist die Idee mit dem Boxster und dem 996 als Gleichteilekonzept entstanden.“

August Achleitner, Abteilungsleiter „Technische Produktplanung, Fahrzeugkonzepte und Package inklusive Sonderprojekte“ bei Porsche (1989-2000) in einem Interview zum Jubiläum „25 Jahre Porsche 996“ über dessen Entwicklung

Zunächst war gar nicht klar, dass der Porsche 996 einen Sechszylinder-Boxermotor bekommen wird

Bereits Ende der 80er Jahre war im Hause Porsche klar, dass der luftgekühlte Boxermotor schon bald an seine Leistungsgrenzen stoßen wird. Aufgrund „nicht in den Griff zu kriegender Hitzenester“ schied zum Beispiel ein luftgekühlter Vierventilmotor konzeptionell aus. Versuchsweise sei deshalb 1989 sogar ein kompakt bauender V8-Motor zum Einsatz gekommen. Die Zeit zeigte, dass ein wassergekühlter Sechszylinder-Boxermotor mit Vierventiltechnik den besten Kompromiss darstellte.

Ein vergleichbares Gleichteilkonzept gab es – auch 25 Jahre nach dem Porsche 996 – nirgends in der Sportwagenwelt

Der damalige Designchef Harm Lagaay erinnert sich, dass Porsche seinerzeit auch beim Design keine Denkverbote vorgab. Die Aufgabenstellung sei einmalig gewesen. Lagaay und sein Team sollten einen Roadster mit Mittelmotor entwerfen, dessen Vorderwagen bis nach hinten zur B-Säule identisch mit einem Heckmotor-Coupé sein sollte.

„Der Druck und die Vorgabe, die Firma zu retten, stand an erster Stelle.“

Harm Lagaay über die Zeit der Entwicklung des Boxster und des 996

„Die Aufgabe war eine echte Herausforderung. Aber wir haben das gemeistert, indem wir zunächst viele verschiedene Boxster-996-Pärchen entwarfen“, so der gebürtige Niederländer. Um die Zeitvorgaben einhalten zu können, mussten die Modellierer damals von vornherein an 1:1 Modellen arbeiten. Zwischenzeitlich wächst Lagaays Abteilung auf insgesamt 80 Mitarbeiter an.

Die Designsprache orientierte sich letztlich an der Boxster-Studie, die 1993 bei der Detroit Motorshow den Titel „Best of Show“ einheimste und 2021 vom Porsche Boxster 25 Jahre zitiert wurde. Lagaay war damals schon klar: „Das Show-Gesicht passt auch zum 996“. Seinerzeit wurde am Showcar, dem 986 und dem 996 gleichzeitig gearbeitet. Andernfalls wäre zu viel Zeit bis zur Präsentation vergangen. „Der Druck und die Vorgabe, die Firma zu retten, stand an erster Stelle“, beschreibt Lagaay die arbeitsreiche Zeit.

Die Kritik am Scheinwerferdesign ging von der Presse aus

Laut Porsche habe es intern nie Kritik am Scheinwerferdesign gegeben. Während das Design von der Presse mit dem markanten S-Schwung beim Boxster 1996 noch gelobt wurde, änderte sich das 1997 beim 996. Das intelligente Design mit fünf Funktionen in einem Bauteil fiel unter Journalisten in Ungnade. Zur Überraschung der Designer und Entwickler, wie Lagaay betont: „Die Konstruktion war absolut einmalig: fünf Funktionen in einem Modul, das nicht teuer war und in Minuten am Band eingebaut werden konnte.“

Ähnlich vorausschauend agierten die Designer bei der Vorbereitung für unterschiedliche Antriebskonzepte. Da auch beim Porsche 996 von vornherein ein Allradantrieb eingeplant war, wurde der Mitteltunnel entsprechend dimensioniert. Um die Gleichteilstrategie durchziehen zu können, fuhr der Boxster also mit einem für Allradantrieb vorbereiteten Vorderwagen, obwohl er selbst immer Heckantrieb hatte.

Im Gegensatz zu den Carreras und Turbos war der Porsche 996 GT3 kommerziell kein großer Erfolg

Dass das medial beliebteste Fahrzeug nicht immer auch der Verkaufsschlager ist, zeigte sich beim sportlichsten 996. Als Nachfolger des Carrera RS wurde der Porsche 996 GT3 eher zufällig konzipiert. Er diente vornehmlich Homologationszwecken aufgrund eines geänderten Motorsportreglements der FIA. Während Stückzahlen und wirtschaftlicher Erfolg nicht groß waren, sieht Achleitner im ersten GT3 eine wichtige, identitätsstiftende Entwicklung. Der Porsche 996 GT3 laut Achleitner „den Anfang der Etablierung einer eigenen Marke“ markiert. Beim 996 war der Unterschied zwischen alltagstauglichem Elfer und Motorsport für die Straße somit klarer als bei seinen Vorgängern.

Nach 25 Jahren Porsche 996 hat dieser mittlerweile auch in Porsches Heritage-Abteilung seinen Platz gefunden. Verstummt sind die Kritiker, die ihm einst absprachen, ein echter Elfer zu sein. Porsches Umgang mit dem seinerzeit kommerziell so erfolgreichen Porsche 911 der vierten Generation zeigt klar, welchen Stellenwert er im Gesamtkontext der Marke einnimmt.

Auf die Frage „Welcher Porsche wird im Wert steigen?“ kommt mittlerweile sehr oft die Antwort „Porsche 996“. Durch seine Qualitäten, seine Bedeutung und seine über viele Jahre vielleicht sogar zu günstigen Preise halten wir diese These auch für durchaus plausibel. Das zeugt davon, dass er mittlerweile nicht mehr für seine Eigenständigkeit gemieden, sondern für das was er ist, nämlich ein verdammt toller Sportwagen, geschätzt wird.

© Porsche AG

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