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Boxerbrunch – inklusiv statt exklusiv!

27.05.2021 Von Richard Lindhorst
Boxerbrunch – inklusiv statt exklusiv!

Wir vom Elferspot Magazin sind ständig auf der Suche nach interessanten, spannenden oder auch außergewöhnlichen Porsche Geschichten. Getreu unserem Leitspruch „We connect enthusiasts“ wollen wir gemeinsam hinter die Windschutzscheiben unserer geliebten Porsche Sportwagen schauen und die Menschen kennenlernen, die sie bewegen. Diesmal konnten wir mit dem Boxerbrunch-Initiator Johannes Geissler darüber sprechen, wie er seine Liebe zum Boxermotor entdeckte und was den Boxerbrunch von klassischen Cars & Coffee Treffen abhebt.

Der Name der Veranstaltung im Werksviertel des Münchener Ostens war 2018 Programm und ist es auch heute noch. Die Aussteller- und Teilnehmerfahrzeuge des “Luftmuc”, dem ersten europäischen Ableger der amerikanischen Luftgekühlt Eventreihe, waren deutlich gezeichnet von der favorisierten Kühlungsvariante der Veranstalter. Die Location, gerade zum 70. Geburtstag des Sportwagenherstellers, vielleicht eher sporadisch gewählt. Die zahlreichen Teilnehmer hingegen waren bunt und international: Münchner und Bayern waren hier durchaus vertreten, unter den über 100 Ausstellungsfahrzeugen auf der Fläche des Werksviertels aber doch eher die Ausnahme.

Dieser Sonntag im Spätsommer 2018 hat etwas angeregt und inspiriert, was es fortzusetzen galt. Johannes Geissler hat sich dem angenommen und trotz Pandemie in 2020 mit dem #Boxerbrunch eine regionale Institution geschaffen.

Johannes, was hat Dich am Konzept Luftmuc fasziniert und wie trägt der Boxerbrunch diese Faszination in ein neues Jahrzehnt?

Auch wenn beim Luftmuc viele internationale Teilnehmer aus ganz Europa dabei waren, hat der Spirit der Veranstaltung und der Zuspruch der Teilnehmer aus dem Umland gezeigt, dass ein solches Format auch bei uns in der Region von Interesse ist. Die lässige Stimmung, der Festival-Charakter und das ungezwungene Zusammensein unter Gleichgesinnten ist auch unser großes Vorbild für alle #Boxerbrunch Events – egal ob Afterwork mit zehn Teilnehmern oder Autotreffen im niedrigen dreistelligen Bereich. Was mir persönlich wichtig ist, ist das Format einer größeren Zielgruppe gegenüber zu öffnen.

Wir freuen uns über alle Teilnehmer mit Boxerfahrzeugen, egal ob wasser- oder luftgekühlt, Hauptsache die Stimmung passt. 

Wir freuen uns über alle Teilnehmer mit Boxerfahrzeugen, egal ob wasser- oder luftgekühlt, Hauptsache die Stimmung passt. Und damit liegen wir sicher im Trend. Auch Elferspot definiert den “klassischen Porsche” ja nicht über Baureihen oder Kühlungsarten. Vielmehr steht der Kult, den die Autos mit sich bringen, im Mittelpunkt. Es ist auch ganz gleich, ob Neuwagen oder Oldtimer. Vor der ersten Veranstaltung hatten wir uns kommunikativ auf klassische VW und Porsche Boxer bis 986/996 eingeschränkt. Dann haben wir aber so viele positive Rückmeldungen bekommen, auch von den Fahrern jüngerer Modelle, dass wir uns natürlich gern gegenüber diesen Baureihen geöffnet haben. Wir haben daraus tolle Freundschaften über mehrere 911-Generationen und deren Schwestermodelle hinweg geschlossen – eine absolute Bereicherung, nicht nur persönlich, sondern auch für die Community!

Man könnte also fast sagen, eure Events dienen der Zusammenführung der Porsche-Familie?

Was im Markt schon seit 25 Jahren, im Porsche Museum in Stuttgart seit langer Zeit und im Rahmen des 70-jährigen Porsche Jubiläums vielleicht zum ersten Mal in der Community-Form zusammengeführt wurde, ist die Kern-DNA von Boxerbrunch. Wir möchten einerseits die gesamte Spannweite der Evolution unseres Lieblingsmotorenkonzepts aufzeigen, egal ob VW oder Porsche. Zum anderen möchten wir natürlich auch “Artverwandte” ohne Boxermotoren wie die Transaxle Modelle inkludieren. Wir freuen uns aber natürlich auch über den Zuspruch anderer Marken. Unter den Boxerbrunchern sind zum Beispiel einige Mitglieder, die neben dem Vierradler auch Boxer-Motorräder von BMW zuhause haben. Wir sind eben inklusiv und nicht exklusiv – das macht uns aus und dahingehend werden wir uns auch nicht ändern.

Wie definieren sich denn der Boxerbrunch und seine Mitglieder? Seid Ihr eine moderne Interpretation eines Porsche Clubs? Ein Offline-Forum für Leute mit ähnlichen Interessen? Was macht Euch aus?

“Mitglieder” ist vielleicht das falsche Wort, wir verwenden es nur gern. Generell sind wir ja sehr offen, oder „open minded“, wie man neudeutsch so schön sagt. Wir freuen uns natürlich, von jedem, der ein Teil vom #Boxerbrunch werden möchte, über ein paar Worte zur Person und zum Fahrzeug. Eine Mitgliedschaft – erst recht bezahlte Mitgliedschaft – gibt es natürlich nicht. Wir sind auch kein Club, sondern einfach ein lustiges Kollektiv an Gleichgesinnten mit Freude am Boxerfahrzeug. Nicht nur ich, sondern auch die meisten anderen Teilnehmer sind darüber hinaus nicht Mitglied in einem klassische Porsche Club oder ähnlichen Vereinigungen. Gerade die Offenheit der Community, dass es keine Verpflichtungen gibt und der Focus auf ein lockeres Zusammensein liegt, vereint alle, die wir als “Mitglieder” bezeichnen. Uns geht es darum eine Plattform zu schaffen, über die man sich kennenlernt, austauscht und gemeinsame Erlebnisse teilt. 

Uns geht es darum eine Plattform zu schaffen, über die man sich kennenlernt, austauscht und gemeinsame Erlebnisse teilt. 

Welche Veranstaltungen waren Euch bisher möglich und was ist für die Zukunft geplant? Hat Euch Corona in der Planung stark beschränkt?

Was wir eine “richtige Veranstaltung” nennen würden, hatten wir tatsächlich seit dem Start in 2020 nicht. Vor #Boxerbrunch habe ich bereits einige Cars and Coffee Events mit gut dreistelliger Teilnehmeranzahl realisieren dürfen. Wegen Covid-19 war der Start für #Boxerbrunch sicher wesentlich kleiner skaliert als gedacht – und dennoch ein klein wenig größer als geplant. Anstelle einer großen Veranstaltung mussten wir auf ein simpleres Konzept ausweichen und haben gemeinsam mit unserem Partner Munich Beach Resort das “Park & Connect” ins Leben gerufen. Hierbei handelt es sich einfach um einen exklusiven Parkraum, welcher den Boxerbrunch unter Voranmeldung entsprechend des Infektionsschutzgesetzes für einen angekündigten Zeitraum zur Verfügung gestellt wird. Die zweite solche Veranstaltung dürfen wir in diesem Jahr in selber Form an 25.07.2021 durchführen – wer Interesse hat, darf sich gerne bei uns melden!

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Natürlich konnten wir wegen der Infektionsschutzregelungen nicht ganz so viele und vor allem nicht ganz so große Events realisieren. Es gab allerdings regelmäßige After Work Veranstaltungen in 2020, meist mit 10 bis 25 Fahrzeugen. Ein Event bei der BMW Group Classic mussten wir allerdings aufgrund der gestiegenen Infektionszahlen im Oktober auf zwei Abende verteilen. Aber so sehr uns Corona in der Planung und Durchführung beschränkt hat, so sehr hat es das Wachstum unserer Community beflügelt. Wir betreiben keine Website oder machen in irgendeiner Form Werbung für Boxerbrunch. Ganz im Gegenteil, wir sind unkommerziell. Die ersten Mitglieder haben wir persönlich über Social Media angesprochen, der Großteil der Community ist dann über Empfehlungen und Einladungen auf knapp 200 Mitglieder mit 400 Boxer Fahrzeugen angewachsen.

Angenommen, die Corona-Pandemie ist vorbei und endlich kehrt wieder Normalität in unser aller Leben ein – was wird der neue Usus für die Boxerbrunch Community und worauf dürfen sich die Community-Mitglieder freuen?

Auf jeden Fall werden wir ein- bis zweimal im Monat legere Afterworks veranstalten. Künftig – sprich: ohne Covid-19-Einschränkungen – auch außerhalb der Saison ohne das passende Kfz. Einmal im Jahr werden wir der Community eine besondere Veranstaltung im größeren Rahmen bieten. Aber auch an dem Konzept Park & Connect, also größeren Treffen ohne Veranstaltungscharakter, werden wir festhalten. Wir werden versuchen diese weiter umzusetzen und auch an wechselnden Locations anzubieten. Generell ist uns wichtig, mit der Community und entsprechend unserer Möglichkeiten zu wachsen.

Bevor es einen Trackday geben wird, werden wir die Qualität und Optionen unserer bestehenden Konzepte weiter optimieren. Wir möchten unseren Boxerbrunchern in jedem Fall die bestmögliche Erfahrung bieten. Als neues Format planen wir in diesem Jahr die erste Charity Ausfahrt. Die Einnahmen sollen einer karitativen Münchner Einrichtung zu Gute kommen. Hierzu haben wir sehr viel positives Feedback bekommen und befinden uns gerade unabhängig von der Corona-Lage in Abstimmung mit mehreren möglichen Partnern.

Wie können sich Interessierte an Euch wenden? Gibt es eine Art Aufnahmeprozess in die Community? Wie kann man Teil vom Boxerbrunch werden?

Eben da wir unkommerziell sind und auch alle Aufwendungen für Community aus eigener Tasche begleichen, betreiben wir weder Website noch Newsletter oder Forum. Wir haben als Kommunikationskanäle tatsächlich nur unsere Instagram Seite sowie für etwa die Hälfte der Boxerbruncher eine Whatsapp-Guppe. Wer sich uns anschließen möchte, schreibt uns einfach an. Ein paar Worte zur Person, aus welcher Ecke in sie/er kommt und ein Foto vom Boxer dazu sind dabei gern gesehen. Wir freuen uns aber natürlich auch über Boxerneulinge auf der Suche nach Gleichgesinnten. Am besten geht das über Whatsapp an +49 (0) 170 1987 911 oder eben über eine Nachricht auf Instagram.

Wir enden heute mal da, wo wir sonst anfangen. Johannes, wie kamst du überhaupt zum Thema Porsche und Boxermotor? Was fährst du privat?

Begeistert von Käfer & Co bin ich seit frühester Kindheit. Ich war oft im VAG Autohaus meines Onkels. Die Zeit hat mich geprägt, denn der Boxermotor spielte rasch auch eine Rolle in meinem Fuhrpark. Es war also keine Überraschung, dass bald ein Porsche den Weg in meine Garage fand. Erst durfte ich einen Porsche Boxster S 986 und später einen Porsche 996 Carrera 3.4 mein Eigen nennen. Beides sind großartige Fahrzeuge, die mich absolut überzeugen konnten.

Nach einigen Jahren der Abstinenz brachte mich dann im Jahr 2017 der historische Motorsport zurück zum Boxermotor. Ich darf heute einen 1990er Porsche 964 Cup Umbau mit 3.8 RS Motor mein Eigen nennen und darüber hinaus einen originalen 2004er 996 GT3 Cup pilotieren. Bislang war ich im Austria Histocup unterwegs. Ich freue mich aber schon sehr, mit den beiden Boxern bald auch andere Rennstrecken kennen zu lernen. Mit den beiden Rennwagen kann ich natürlich nicht spontan zum Tankstellenkaffee nach der Arbeit fahren. Deshalb freue ich mich sehr, darüber hinaus auf Straßenboxer von VW 181 bis Porsche 911 Zugriff zu haben.

© Philippe Danier, muccrunch & itsasertschepic

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