Elferspot Market Report – III. Quartal 2023

Im Rahmen unseres exklusiven Händler-Service bieten wir Einblick in den Porsche-Markt auf Elferspot. Der statistische Rückblick beschäftigt sich diesmal mit interessanten Entwicklungen der jüngeren Elfer-Generationen. Die Kernfrage lautet dabei: Wie sind Porsche 991 und 992 auf dem Gebrauchtmarkt angekommen?

Einerseits blicken wir auf die Entwicklung der Aufrufzahlen der Fahrzeuginserate beider Baureihen, sowie deren Anteil an der Summe aller Fahrzeugaufrufe auf Elferspot. Wir haben auch ausgewertet, wie viele Tage durchschnittlich zwischen der Erstellung des Inserats und der Markierung als verkauft vergehen. Außerdem schauen wir uns die Preisentwicklung ausgewählter Porsche 991 und 992-Modelle an. So viel können wir vorwegnehmen: In beiden Kategorien lassen sich interessante Trends der letzten Jahre ablesen.

Porsche 991 & 992 auf Elferspot

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Der Porsche 992 rückt in der Gunst der Gebrauchtkäufer immer näher an den 991 heran

Oft wird der Porsche 991 als everybody’s darling der modernen Elfer gehandelt. Dieser Marktstellung wurde die siebte Generation Porsche 911 auf dem Gebrauchtmarkt auch absolut gerecht. Neben dem G-Porsche 911 G-Modell ist die Baureihe 991 die einzige, die immer zu den drei meistgeklickten auf Elferspot zählte.

Unter den wassergekühlten Elfern hatte der Porsche 991 durchweg die Spitzenposition bei den Aufrufzahlen inne. Es sieht allerdings so aus, als macht ihm diese Position 2023 erstmals der Porsche 997 streitig. Zum Quartalsschluss am 30. September lag der Porsche 997 nämlich mit 11,1 Prozent der Aufrufe vor dem 991 mit 10,1 Prozent kommt. Im Vorjahr lag er noch bei 11 Prozent.

Und auch der Porsche 992 holt stetig auf. Der aktuelle Porsche 911 gewann zusehends an Klicks. Aus anfänglich knapp zwei Prozent wurden 2023 in etwa viermal so viel! Damit erzielt der Porsche 992 übrigens seit Markteinführung 2019 höhere Klickraten pro Fahrzeug als der 991. Während jedes Porsche 991-Inserat im Schnitt 1.480 mal aufgerufen wird, bringen es 992-Inserate auf durchschnittlich 1.580 Aufrufe.

Manche Traditionalisten sehen im Porsche 992 eine Abkehr vom klassischen Design des 991. Doch das Interesse und der kommerzielle Erfolg des 992 geben ihm Recht. Er mag außen wie innen durchaus polarisieren, doch den Klickzahlen tut das keinen Abbruch. Natürlich darf an dieser Stelle nicht außer Acht gelassen werden, dass neue Modelle immer auch erhöhtes Interesse hervorrufen. Doch die Tendenz bleibt gleich.

Wie lang sind Porsche 991 und 992 durchschnittlich inseriert?

Ein weiterer Indikator für das Marktgeschehen ist die Standzeit zwischen der Angebotserstellung und dem tatsächlichen Verkauf. Eine gute Datenbasis dazu erleichtert schließlich auch die Liquiditätsplanung. Sicherlich wird nicht jedes Auto sofort nach Verkauf auch auf Elferspot als „verkauft“ markiert. Doch signifikante Unterschiede zwischen den Baureihen können den Schluss zulassen, dass gewisse Baureihen schneller einen Käufer finden als andere.

In dieser Disziplin überflügelt der Porsche 992 seinen Vorgänger. Über die komplette Baureihe hinweg vergehen durchschnittlich 56 Tage zwischen der Erstellung des Inserats und der späteren Markierung als verkauft. Mit knapp 69 Tagen steht der durchschnittliche Porsche 991 knapp zwei Wochen länger beim jeweiligen Verkäufer. Allerdings gibt es zwischen den einzelnen Modellen teils große Unterschiede.

Während 911 Carrera 2 und 4 beider Baureihen mit 56 Tagen Angebotsdauer gleichauf liegen, stehen Porsche 991 GT3 mit 85 Tagen vor dem Verkauf knapp doppelt so lange wie 992 GT3 mit gerade mal 44 Tagen. Beim Porsche 911 Turbo brauchen Verkäufer bei Modellen aus beiden Baureihen etwa drei Monate Geduld. Porsche 911 Carrera GTS liegen mit 57 bzw. 59 Tagen wieder dichter am Durchschnitt. Am schnellsten verkauft sich mit einigem Abstand der neue 992 GT3 RS. Er findet nach durchschnittlich 37 Tagen eine neue Garage.

Wie entwickeln sich die durchschnittlichen Angebotspreise?

Bis vor kurzem bewegte sich der Sportwagenmarkt in erster Linie nach oben. Die Preise mancher Modelle sind ab 2020 sprichwörtlich explodiert. Doch haben auch die beiden jüngsten Generationen Porsche 911 von dieser Entwicklung profitiert? Wir haben die Durchschnittspreise der gängigsten Modelle beider Baureihen von für 2021, 2022 und die ersten drei Quartale 2023 ermittelt und verglichen. Die Wertentwicklung verläuft dabei in beiden Baureihen nach einem ähnlichen Muster.

Entwicklung der Durchschnittspreise Porsche 991.1

Zwischen 2021 und 2022 legten sowohl Porsche 991, als auch 992 über die gesamte Modellpalette hinweg fast ausnahmslos deutlich an Wert zu. Durchschnittlich zehn Prozent Wertzuwachs konnte die Baureihe Porsche 991 für sich verbuchen. Die größten Gewinner waren mit 39 bzw. knapp 48 Prozent Porsche 991 GT3 und GT3 RS. Beim 992 waren es über die Baureihe gesehen immerhin noch knappe vier Prozent.

Entwicklung der Durchschnittspreise Porsche 991.2

Diese Rally konnten beide Baureihen 2023 nicht wiederholen. Im Durchschnitt fielen 991-Preise um 2,7 Prozent, die Nachfolgegeneration des Elfers verlor mit unter 0,5 Prozent nur marginal an Wert. Im laufenden Jahr waren die größten Gewinner des Vorjahres die großen Verlierer. 991 GT3 und GT3 RS verloren jeweils etwa 21 Prozent an Wert. Trotzdem liegen sie damit immer noch deutlich über dem Preisniveau von 2021.

Wertverlust ist selbst bei annähernd neuen Porsche 911 kaum ein Thema

Angesichts des sehr jungen Fahrzeugalters der Porsche 992 – die ältesten Modelle sind gerade mal fünf Jahre alt – verwundert die Preisentwicklung auf den ersten Blick. Als möglicher Erklärungsansatz kommt sicherlich der gestiegene Neupreis des 911 in Betracht. Etwa fünf Prozent erhöhte Porsche die Preise für Neufahrzeuge im März. Klar, dass die Gebrauchten da nachzogen, schließlich blieb das Modell 992 unverändert.

Entwicklung der Durchschnittspreise Porsche 991.2

Trotzdem ist es erstaunlich, dass selbst Porsche 992 Carrera und Carrera 4 über mehrere Jahre hinweg betrachtet kaum Wertverlust erleiden. Ein weiteres Argument könnte natürlich auch die Bestellsituation bei Porsche sein. Denn obwohl Porsche Jahr für Jahr mit neuen Absatzrekorden glänzt, ist es gar nicht so leicht, überhaupt einen neuen Elfer zu bekommen. Und wenn, dann meist verbunden mit langen Lieferzeiten. Es könnte also gut sein, dass das Preisgefüge des aktuellen Elfers auch weiterhin stabil bleibt.

Mit Blick auf die Preisentwicklung des Porsche 991 lässt sich wohl vermuten, dass dieser seine Talsohle schon durchschritten hat. Während zurückliegende Generationen oft erst nach 20 oder 25 Jahren ihre Tiefstpreisphase erlebten, stiegen die Preise von Porsche 991-Modellen teilweise schon nach weniger als zehn Jahren wieder an.

Grundsätzlich gute Aussichten für moderne Elfer

Die Ergebnisse unserer kleinen Untersuchung lassen hoffen. Und zwar darauf, dass moderne Elfer der Generationen 991 und 992 auch weiterhin für wertstabilen Fahrspaß stehen. Anders als bei ihren luftgekühlten Vorgängern dürfte damit auch ein positiveres Bild für deren Zukunft gezeichnet werden. Denn während die klassischen Elfer als Folge sehr niedriger Kaufpreise oft unter Wartungsstau und unsachgemäß ausgeführten Arbeiten litten, dürfte das hier kein Thema sein.

Außerdem holen die beiden aktuellsten Generationen Porsche 911 in der Gunst der Käufer schon jetzt merklich auf. Dass die Aufrufzahlen für deren Inserate, die sogenannten Klickraten, schon jetzt einige luftgekühlte Porsche hinter sich lassen, spricht klar für ihre Popularität.