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Susanne im Turbo Look

06.06.2020 Von Markus Klimesch
Susanne im Turbo Look

Wir vom Elferspot Magazin sind ständig auf der Suche nach interessanten, spannenden oder auch außergewöhnlichen Porsche Geschichten. Ganz besonders interessieren uns die Menschen hinter dem Steuer, die mit Liebe und Leidenschaft diese Autos zu ihren persönlichen Schätzen machen. Das world wide web und die Social Media Plattformen bieten eine wunderbare Spielwiese, um mit interessanten Persönlichkeiten in Kontakt zu treten. Dieses Mal hatten wir die Gelegenheit mit der Münchnerin Susanne Marack über ihre Porsche Geschichte zu sprechen. Susanne fährt ein Porsche 911 Carrera 3.2 Coupe aus dem Jahr 1987, welches in den 90er Jahren zum Turbo Look umgebaut wurde.

Hi Susanne! Wir freuen uns immer ganz besonders, wenn wir Frauen kennenlernen, die einen Porsche nicht nur hübsch finden, sondern echte Enthusiasten sind und die Dinger auch mit Leidenschaft fahren. Ich denke du bist eine von diesen Porsche Verrückten, stimmt‘s?

Das stimmt ganz sicher! Die 911er Reihe gehört zu meinen Lieblingsautos seit Kindheitstagen. Selbst (mindestens) einen zu besitzen, war da schon der größte Traum, den ich mir glücklicherweise vor ein paar Jahren verwirklichen konnte. Die Liebe zur Marke Porsche wurde natürlich zusätzlich unterstrichen, da ich wie die ersten Porsche Sportwagen aus Kärnten komme und auch mit dem Porsche Museum Gmünd und der Familie Pfeifhofer eng befreundet bin.

Seit wann gibt es die Begeisterung für Autos bei dir?

Die Passion für Automobile wurde mir im wahrsten Sinne des Wortes in die Wiege gelegt. Eineinhalb Jahre vor meiner Geburt gründeten meine Eltern ein Autohaus, in welchem ich dann auch aufgewachsen bin. Der hierdurch Marken-bedingte VAG-Spinner wurde aber rasch um US- und Muscle Cars erweitert, seit ich denken kann gehört die “Smokey and the Bandit” Reihe zu meinen Lieblingsfilmen und ohne Knight Rider war ohnehin kein Auskommen, wenn ich mal fernsehen durfte. Mein erstes eigenes Auto habe ich dann tatsächlich auch schon Anfang der 1990er Jahre bekommen. Eine Miniaturausgabe des Audi 80 Cabriolets von der quattro Gmbh, inklusive Rasenmähermotor im Heck, Antrieb hinten und Schaltgetriebe – das ist ja auch heute noch mein favorisiertes Setting. Mit drei Jahren habe ich auch meine Mutter dazu gedrängt, mir meinen ersten PKW zu kaufen, ein 1972 VW 181, welche ich nach dem Tod meines Vaters übernehmen und restaurieren lassen durfte.

Die Passion für Automobile wurde mir im wahrsten Sinne des Wortes in die Wiege gelegt. Eineinhalb Jahre vor meiner Geburt gründeten meine Eltern ein Autohaus, in welchem ich dann auch aufgewachsen bin.

Aktuell fährst du einen wunderschönen 911 der aussieht wie ein Turbo, aber kein Turbo ist. Wie kam es zur Anschaffung dieses Turbo Look Carrera 3.2?

Den fahre ich nicht nur aktuell, sondern für immer, da ich meine Fahrzeuge alle behalte und dieses Hobby natürlich auch sämtliche private Ressourcen in Anspruch nimmt, ist eine Anschaffung für jemanden wie mich ein umso größeres und wichtigeres Thema als für Leute, die Ihre Fahrzeuge “durchtauschen”. Mit der Auswahl meines ersten eigenen 911 habe ich mich Ewigkeiten auseinandergesetzt. Früher hatte ich einen Pullback-Spielzeug-930 (natürlich in schwarz), dass ich mir den “in Echt” nicht so schnell leisten konnte, war mir aber auch recht schnell klar. Ganz schmal war aber auch keine Option und technisch sollte das Auto sowieso ein bissl was aushalten. Hintergrundbedingt habe ich immer viele Modellautos, Autobücher und anderen Porsche Krims-Krams erhalten – besonders gut haben mir immer die G Modelle gefallen. Das passte glücklicherweise zum Budget und zum Schluss der Orientierung war klar: Carrera 3.2 ohne Kat mit G50 Getriebe, das schränkte dann die Suche bzw. weitere Wünsche schon sehr stark ein wegen der kurzen Bauzeit der Konfiguration.

Mit der Auswahl meines ersten eigenen 911 habe ich mich Ewigkeiten auseinandergesetzt.

Wie jeder Elferspot-Abonnent weiss, schaut man sich aber im Internet auch gerne mal nach anderen Fahrzeugen um und so stieß ich bei der Recherche nach 930 Preisen auf einen falsch inserierten WTL (Werksturbolook). Aus dem Wagen wurde nichts, allerdings hatte mich der Onlinefund inspiriert, mein Budget um ein paar Euros aufzustocken und meine Ansprüche an Technik sowie Optik zu vereinen. Mein 911 war dann gleich der erste Treffer und wurde direkt gekauft. Leisten konnte ich ihn mir, da er als “normaler” Carrera mit entsprechender Karosse gebaut und mit fehlender Dokumentation in Japan konvertiert worden, später dann über einem Sportwagenhändler nach Deutschland gekommen war.

Wie oft bewegst du deinen Elfer?

In 2020 bislang so viel wie nie zuvor, fast täglich bzw. an jedem niederschlagsfreien Tag seit Mitte März. Ausnahmsweise ein einziger, positiver Nebeneffekt von Covid-19: leere Garage im Büro und freie Straßen in der City, da muss der Wagen auch Kurzstrecke in der Münchner Innenstadt ab können morgens und wird dafür abends umso häufiger mit Touren über die kurvigen Landstraßen Oberbayerns belohnt! Generell bin ich aber auch kein Sonntagsfahrer. Am liebsten geht’s Abends und am Wochenende durch die Hallertau, aber genauso cruise ich gern mal durch die Stadt und nutze das “großzügige Raumangebot” für den Wocheneinkauf beim Supermarkt um die Ecke.

Was war dein bisher schönster Moment mit deinem Porsche?

Das war glücklicherweise nicht ein einzelner Moment, sondern ist seit Jahren ein komplettes Lebensgefühl. Jedes meiner Autos trägt dazu bei, fährt sich mit einem ganz speziellen Charme und steht für einen starken, automobilen Charakter – aber 911 fahren, das ist dann auch wieder etwas anderes. Und auch innerhalb der Zuffenhausener Sportwagenfamilie fährt sich jeder anders. Der Porsche 911 Carrera 3.2 Turbo Look ist dank des nicht vorhandenen Turboladers nicht nur ein sicheres Auto mit perfekter Straßenlage, das auch viel verzeiht, sondern leistet auf Zug auch richtig ab – das macht einfach jede Tour auf der Landstraße zu einem traumhaften Erlebnis. Das verleiht sowohl nach einem langen Tag im Büro neue Kräfte, als auch ist eine Tour mit dem Wagen der beste Start in einen entspannten Samstag. Was das Gefühl jedes Moments am Steuer so wirklich besonders macht, ist aber nicht nur der Anspruch des Autos, sondern auch die Geschichte und vor allem die Freude, den Traum 911 wahr gemacht zu haben.

Was das Gefühl jedes Moments am Steuer so wirklich besonders macht, ist aber nicht nur der Anspruch des Autos, sondern auch die Geschichte und vor allem die Freude, den Traum 911 wahr gemacht zu haben.

Wie sieht es mit deinem Freundeskreis aus? Sind da noch weitere Frauen, die sich für Autos begeistern oder sind es dann doch mehr Männer?

Tatsächlich gibt es hier in München wohl so viele 911 fahrende Frauen, wie in keiner anderen Stadt (vielleicht ausgenommen die Managerinnen aus Ludwigsburg und Zuffenhausen ;)), tatsächlich kenne ich aber in ganz Bayern bislang keine andere, weibliche Porsche Enthusiastin – nichtmal vom Schaulaufen bei BMW Classic & Co.! Wie Ihr richtig erkannt habt, ist dementsprechend auch der Freundeskreis eher maskulin, aber ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn vielleicht auch über diesen Beitrag hier sich weitere Mädels mit Benzin im Blut melden! Natürlich unterstütze ich auch bspw. die kalifornischen Mädels von “Women in Porsche”. Wäre toll, wenn wir auch hier im Süden Deutschlands einen weniger konventionellen und bunteren Mix an Porsche Fahrern m/w/d aufbauen könnten.

Dass das Thema Porsche, insbesondere das der klassischen 911er, aber mehr als ansteckend ist, zeigt nicht nur die Story meines Freundes, der inzwischen für das Amateur-Team Marack Motorsport einen 964 am Ring bewegt, sondern auch der Support in der Box. Seit Tag 1 haben wir die beste Unterstützung durch unsere Austro-Photographin Sarah und darüber hinaus auch durch Anna, die Partnerin von unserem Mechaniker. Auch im Social Web bekomme ich viele großartige Nachrichten mit spannenden Geschichte anderer Mädels und vernetze mich immer wieder mit weiteren Cargirls – nur in meiner Ecke finden sich irgendwie keine weiblichen Porsche Fans. Kann auch daran liegen, dass es im Großraum München bei vielen Autofans einen anderen Marken-Fokus gibt…also die Damen, meldet Euch, ich freu mich!

Gibt es noch weitere Porsche Modelle auf deiner Wunschliste?

Habt Ihr noch etwas Zeit mitgebracht? 😉 Ja, da gibt es eine Menge. Fangen wir mal mit den privaten Gelüsten an: der absolute Traum als Zweit-11er ist ein klassisch gemachter Straßen-RSR-Umbau – Targa Florio Style, also ganz was anderes als die üblichen RSR Back-Dates. Am Liebsten mit einem etwas schärferen 3.0 als technischer Basis. So ein Auto muss ich irgendwann haben. Ein “Wintersportler” im Sinne von einem leistbaren Porsche 996 oder 997 ist wahrscheinlich meine realistisch nächste Anschaffung – mir fehlen die sportlicheren Autos während der kalten Jahreszeit schon sehr. Wenn ich aus irgendwelchen Gründen aber tatsächlich mal zu viel Geld kommen sollte, wird’s wie folgt weitergehen: Porsche 964 RS (unbedingt in der Farbe Sternrubin), 911 Carrera 3.0, 930 3.0 in irgendeiner krassen 70er Jahre Farbe, 991 Carrera T, ein 356 Cabriolet, danach ein 993 Targa, gefolgt von einem 991 GTR RS und wenn ich dann noch immer nicht pleite bin noch ein 959! Den 959 aber bloss nicht als Clubsport, ich brauch den zweiten Spiegel hier in der Stadt.

Für Marack Motorsport wird es auch irgendwann einen zweiten Rennwagen geben. Da befinden wir uns aber in der Evaluierung – am liebsten hätten wir natürlich einen IROC Klon oder etwas anderes Luftgekühltes. Man wird sehen und vielleicht ja auf Elferspot den nächsten Traumwagen für die Kollektion auch letztlich finden!

Vielen Dank Susanne für das Gespräch. Es hat uns sehr viel Spaß gemacht.

Photo Credits:

Susanne Marack
Philippe Danier 
John Infinite Edits
Infinite Edits GmbH

 

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