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Lukas & Pinchy, der Porsche 911 SC

21.01.2022 Von Richard Lindhorst
Lukas & Pinchy, der Porsche 911 SC

Wir vom Elferspot Magazin freuen uns, immer wieder mit Porsche begeisterten Menschen aus aller Welt darüber ins Gespräch zu kommen, was die Leidenschaft für Sportwagen aus dem Hause Porsche entfacht hat. Sind es doch oft genau diese Geschichten, die uns Enthusiasten miteinander verbinden und über die Jahre zu vielen Freundschaften führen. Diesmal habe ich mich mit Lukas bei einem Glas Wein zum Elferspot Porsche Talk verabredet. Lukas ist Wirtschaftsingenieur, fährt und fotografiert einen silbernen Porsche 911 SC, Baujahr 1978, mit ganz besonderem Interieur.

Lukas, wir kennen uns bislang nur über das Instagramprofil rund um deinen silbernen Porsche 911 SC, @silverelfer. Erzähl uns doch etwas über dich!

Hallo Richard, gern! Ich bin Lukas Krämer, 34 Jahre alt und geboren in Leonberg. Ich wurde also in guter Nachbarschaft von Techart und Gemballa groß. Nach dem Abitur habe ich Wirtschaftsingenieurwesen studiert. Da zog es mich für einige Zeit ins Ausland, doch schon während des Studiums kam ich für ein Praktikum bei Porsche zurück in die Heimat. Heute arbeite ich wieder bei Porsche. Seit der ersten Stunde bin ich beim Projekt Porsche Taycan eingesetzt und mittlerweile in der Projektleitung. Privat bin ich jetzt seit knapp einem Jahr regelmäßig luftgekühlt unterwegs.

Moment, wir verabreden uns also, um über einen luftgekühlten Elfer zu reden und du arbeitest am Taycan?! Jetzt bin ich baff… Woher kommt denn da die Faszination für den Klassiker?

Ich habe das Thema Porsche wohl schon mit der Muttermilch aufgesogen. Mein Opa hatte früher ein G-Modell. Darin bin ich schon als kleiner Junge unheimlich gern mitgefahren. Ich wollte gar nicht aussteigen. Meine Mutter musste mich immer aus dem Auto herauszerren und mir fast den Arm auskugeln, um mich herauszubekommen. Wenn man im Raum Stuttgart groß wird, sieht man natürlich auch immer viele Klassenkameraden, die von Porsche Mitarbeitern im Firmenwagen zur Schule gefahren werden. Meine Familie war aber sicherlich die größte Triebfeder hinter der Faszination. Mein Onkel ist noch heute absolut porscheverrückt.

Besonders die Technik bei den älteren Modellen hat mich schon immer gereizt. Dass man daran noch eine ganze Menge selbst schrauben und lernen kann. Die Spreizung bzw. den Gegensatz zwischen dem Porsche 911 SC und dem Taycan finde ich fantastisch. Auf der einen Seite der analoge SC, ohne Servolenkung, roh. Auf der anderen Seite den Taycan, sozusagen als Kontrastprogramm dazu. Trotzdem spürt man die Verwandtschaft. Porsche bleibt eben Porsche. Und ich bin sehr stolz, dass uns das mit dem Taycan gelungen ist. Die beiden zusammen sind in meinen Augen die perfekte „two-car-garage“.

Das heißt, du hast dir mit dem 911 SC einen Jugendtraum erfüllt?

Total! Ich hatte schon immer den Traum, irgendwann einen alten Elfer zu fahren, es meinem Opa sozusagen gleich zu tun. Dafür habe ich auch lange Jahre auf ein eigenes Auto verzichtet. Ich hatte zwar die leise Hoffnung, nach meinem Abitur ein Auto zu bekommen, aber da hat mich mein Vater schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Wie es ein typischer Schwabe so tut, gab er mir zu verstehen, dass ich mein erstes Auto – genau wie er – schon selbst verdienen müsse.

Porsche 911 SC silber

Während der Zeit im Ausland habe ich dann kein Auto gebraucht. Auch in meiner Doktorandenzeit bei Porsche bin ich Bus gefahren. Was ich spannend fand, war mir damals zu teuer, also habe ich lieber gespart. Als die Kriegskasse dann irgendwann voll genug war, ging ich auf die Suche. Klar war, dass es ein Porsche 911 G-Modell Coupe werden sollte. Da war ich familiär nun mal vorbelastet. Außerdem gefällt mir die Formensprache des 964 nicht so sehr. Gleichzeitig waren F-Modelle zu teuer. Das G-Modell ist in meinen Augen ein toller Einstieg in die Welt der klassischen Fahrzeuge.

Warum wolltest du kein schmales G-Modell? Und hast du gezielt nach einem silbernen Auto gesucht?

Das war gar nicht so sehr eine Entscheidung gegen das schmale G-Modell, sondern vielmehr für den muskulöseren Auftritt des späteren Modells. Aktiv gesucht habe ich dann zum Jahreswechsel 2020/2021. Ich musste mich vom Gedanken eines 3.2 Carrera mit G50 Getriebe aber schon bald verabschieden. Diese waren mir persönlich hinsichtlich Preis/Leistung zu teuer. Es gab in meinem Budget schlicht nichts passendes. Denn ich wollte unbedingt eine saubere Historie und möglichst geringe Laufleistung. Mein Onkel hat mich dann ermuntert, auch den Porsche 911 SC mit einzubeziehen. Er fährt selbst auch einen und überzeugte mich, dass ein gut instandgehaltenes 915 Getriebe auch viel Freude spenden kann.

Bei den Farben war ich grundsätzlich nicht wählerisch. Doch irgendwann fand ich diesen silbernen 911 SC. Außen unschuldig, innen komplett in Hummer! In das Interieur habe ich mich sofort verliebt. Die Kombination aus der schlichten, silbernen Außenhaut mit dem knallig-fröhlichen Kunstleder und Nadelstreifenvelour hummer innen (Anm.: Bestellnummern Z2 & 23) hat mich vom ersten Moment an richtig abgeholt. Je nach Lichteinfall changiert die Farbe und bietet aus jedem Blickwinkel einen anderen Farbton. Es gibt nur sehr wenige Elfer mit dieser Farbkombination. Mir sind nur zwei bekannt. Doch bei all der Euphorie habe ich mir mit einem erfahrenen Kollegen fast zwei Stunden Zeit genommen und das Auto von vorn bis hinten unter die Lupe genommen. Mein Onkel war natürlich via Facetime mit dabei und hat mich aus der Ferne unterstützt. Alles passte, sodass wir uns schnell einig wurden und ich mich Halter eines ’78er Porsche 911 SC nennen durfte!

Nachdem dich der Zustand offensichtlich überzeugt hat, nun die Frage: Hat dich der Porsche 911 SC mittlerweile auch fahrerisch überzeugt?

Auch das kann ich mit einem uneingeschränkten „ja“ beantworten. Angefangen bei den Dimensionen. Das Porsche 911 G-Modell ist nach heutigen Maßstäben ein winziges Auto. Damit ist er super positionierbar auf sportlichen Landstraßenfahrten. Im Innenraum merkt man das natürlich auch. Man sitzt so eng zusammen, das gemeinsame Fahrerlebnis wird dadurch inniger, wenn du so willst. Unter anderem, weil keine Servolenkung mithilft und man viel mehr Geräusche und Gerüche wahrnimmt, merkt man bei jeder Fahrt, wie weit die Entwicklung in den letzten 40 Jahren vorangeschritten ist.

Doch trotz dieser Entwicklungssprünge spürt man dieselbe Porsche DNA, wie beispielsweise im 992 oder sogar Taycan. Das Auto ist zwar längst ein Oldtimer, gehört aber noch lange nicht zum alten Eisen. Anfangs sagte meine Frau häufiger, ich solle nicht so sportlich fahren, weil der SC ja eine Antiquität sei, aber unser beider Vertrauen in den SC wächst mit jedem Meter. Diese Autos müssen gefahren werden. Sie sind genau dafür entwickelt worden. Mittlerweile haben wir das Auto gemeinsam auf den Namen Pinchy getauft. Wie der Hummer, den Homer Simpson sich aus Mitleid als Haustier gehalten hat.

Wobei der Wagen einen alles andere als bemitleidenswerten Eindruck macht! Wie oft lässt du Pinchy denn von der Leine und zu welchen Anlässen?

Da hast du Recht. Er ist optisch wie technisch in super Zustand und fährt fantastisch! Die verhältnismäßig geringe Leistung hat auch ihre Vorteile. Man kann das Auto wirklich ausfahren und nutzen. Das ist mit neuen Fahrzeugen in der Form oftmals gar nicht möglich, allein der Beschleunigung wegen. Mit Ausnahme meiner Grundregel, dass Pinchy keinem Salz ausgesetzt werden soll, fahre ich den Wagen so oft es geht. Am liebsten nutze ich ihn für längere Trips und Touren.

Mit das Schönste am Gesamterlebnis ist eigentlich die Reaktion der Leute. Ich hatte vorher einen Porsche 992. Gerade das Bild eines jungen Mannes in einem neuen Porsche 911 erzeugt manchmal auch Missgunst. Bin ich hingegen im SC unterwegs, kriege ich ständig den Daumen hoch gezeigt oder werde auch von älteren Leuten angesprochen, die vor Jahrzehnten selbst mal so ein Auto hatten.

Lukas Krämer (@silverelfer)

Wir fahren generell recht viel mit dem Auto über schwäbische Alb, Schwarzwald oder und wenn es nur zum Eisessen in die Stuttgarter Innenstadt ist. Ich lasse auch meine Freunde gern daran teilhaben und Pinchy fahren. Zum Beispiel hat er als Hochzeitsauto für die Schwester meines besten Freundes fungiert. Auf Hochglanz gewienert hat er somit den schönsten Tag im Leben einer Person, die ich gern habe, noch bereichert. Das war toll! Und generell habe ich in diesem Jahr irre viel neue Kontakte knüpfen können. Alte Autos verbinden doch eine ganze Menge Leute und bei Cars & Coffee Events findet man immer nette Gesprächspartner.

Was willst du mit deinem Porsche 911 SC noch erleben?

Ich würde unheimlich gern einen wirklich langen Roadtrip machen. Ganz oben auf der Agenda steht dort Marokko, als Fernziel eine Kontinentaldurchquerung. Am liebsten durch Amerika. Ich würde gern mit sehr viel Zeit in die jeweiligen Kulturen eintauchen wollen. Und wie schon gesagt, Reisen im Auto finde ich sehr beruhigend. Wenn du lange auf der Straße unterwegs bist, wird es für mich erst wirklich spannend. Nach den ersten zwei, drei Stunden, wenn der Gesprächsfluss langsam nachlässt und man sich auf Straße und Musik konzentriert, wird es für mich erst so richtig toll, fast schon kontemplativ.

Zu guter letzt noch eine Frage, um die keiner herumkommt: Welcher Porsche ist dein Favorit? Mehrfachantwort ist natürlich möglich!

Da fallen mir spontan drei Autos ein. Vorausgesetzt natürlich, Geld spielt keine Rolle. Als erstes der 991 GT3 Touring. Der Touring ist so extrem in seinen Fähigkeiten, für den Laien aber kaum von einem 911 Carrera zu unterscheiden. Außerdem finde ich den Porsche 993 Carrera 2S sehr interessant. Wenn ich ganz oben ins Regal schaue, würde ich einen 911 Carrera RS 2.7 sicherlich als größtes Traumauto für mich bezeichnen. Ein Freund meines Onkels hatte damals so einen. Ich mag vielleicht zehn Jahre alt gewesen sein. In diesem Auto hatte ich meine erste richtige Porsche Erfahrung. Die Erinnerung daran ist bis heute nicht verblasst.

Toll, dass bei Porsche auch in der Entwicklung der Elektromobilität echte Petrolheads am Werk sind. Lukas, es war mir eine Freude! Hab vielen Dank für das Gespräch!

Die Bilder in diesem Artikel stammen von Lukas Krämer und Karim El Barbari.

Über den Autor

Richard Lindhorst ist Elferspots Chefredakteur und lebt in Norddeutschland. Sein Leben dreht sich nahezu 24/7 um Autos und Motorräder. Du hast einen Tipp für eine Story oder möchtest einfach mit ihm in Kontakt kommen? Du findest ihn auf Instagram unter @rchrdlndhrst.

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