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One of these days… Porsche 996 GT2 Clubsport vs. 993 Turbo modified

23.07.2019 Von Richard Lindhorst
One of these days… Porsche 996 GT2 Clubsport vs. 993 Turbo modified

Es gibt so Tage, die einem sehr lange im Gedächtnis bleiben. 25°C, Sonne, zwei Autos, die mit Superlativen nicht geizen und sich auf dem Papier unheimlich ähnlich sind: In der schwarzen Ecke ein komplett umgebauter Porsche 993 Turbo, in der roten Ecke ein von RUF veredelter Porsche 996 GT2 Clubsport. Beide haben 3,6 Liter Turbomotoren, Heckantrieb, 520 PS und empfangen den Fahrer mit schraubzwingenartigen Sportsitzen und Alcantara-Lenkrad. Nein, das ist kein Traum, sondern einer dieser Tage…

Welchen würdest Du wählen?

Vom Porsche 996.1 GT2 Clubsport wurden nicht mal 300 Stück produziert

Wir schauen zunächst in die rote Ecke. Austrainiert mit Flügelwerk, aber trotzdem nicht indiskret wirkt er, der indischrote Porsche 996 GT2 Clubsport. Insgesamt wurden 963 Exemplare vom 996.1 GT2 produziert, doch nur 273 wurden mit dem Clubsport-Paket geordert. Heißt in diesem Falle unter anderem: Käfig, Recaro-Vollschalen, fest installierter Feuerlöscher, keine Lautsprecher in den Türen. Der 996 GT2 war außerdem der erste Porsche 911 mit Carbon-Keramik-Verbundbremse PCCB.

Nachdem man die Beine am Überrollkäfig vorbeimanövriert hat, fällt man in die Sitze und merkt zum ersten Mal, dass der 996 GT2 nicht nur ein Elfer auf Steroiden ist. Dieser Wagen meint es ernst und umschlingt einen förmlich. Wie auch im Carrera ist das Lenkrad allerdings nur höhenverstellbar, weshalb groß gewachsene Fahrer ein paar Kompromisse in Kauf nehmen müssen. Das übrige Interieur ist funktional und aus dem 996 Carrera vertraut.

Fahrkomfort und Bedienbarkeit sind für den Porsche 996 GT2 keine Fremdwörter

Den Schlüssel gedreht, startet der Mezger-Motor mit seiner charakteristischen Klangfarbe. Gedämpft und recht zivilisiert, aber doch bestimmt tönt der Kraftmeier deutlich dezenter als der Hochdrehzahlbruder GT3. Die Kupplung erfordert Nachdruck, genauso wie das Getriebe. Im Gegenzug wird man mit kurzen Wegen und einem besonderen mechanischem Gefühl belohnt. Trotz der gewaltigen Performance ist der GT2 ein leicht zu fahrendes Auto. Der Respekt vor der Leistung bleibt trotzdem ständiger Begleiter. Schließlich gibt es nur ABS, aber kein PSM. Unter vier Sekunden von 0 auf 100 km/h und 315 km/h Höchstgeschwindigkeit sind eben nichts für Fahranfänger.

Der 996 GT2 vermittelt vom Fleck weg das Gefühl von Vertrautheit und Sicherheit, doch der Respekt vor der Leistung bleibt ein ständiger Begleiter.

Obwohl Porsche dem 996 GT2 alles spendierte, was schnell macht, verblieb durchaus so etwas wie Restkomfort. Das Fahrwerk begeistert mit Motorsportanleihen, wie Uniball-Lagern. Es lässt sich in Höhe, Spur und Sturz auf die Wünsche des Fahrers oder die Erfordernisse der Strecke einstellen. Die Sportlichkeit ist spürbar, Geräuschkulisse und Abrollkomfort sind aber überraschend human. Gasannahme und Dosierbarkeit von Lenkimpuls und Pedalbewegungen sind vorbildlich.

Dieser Porsche 993 Turbo ist nichts für Weicheier…

In der schwarzen Ecke haben wir eine Klinge vom Typ Porsche 993 Turbo, die bis ins kleinste Detail konsequent nachgeschärft wurde. Schalensitze aus dem 964 Carrera RS mit 6-Punkt-Gurten, KW V3 Fahrwerk, Schaltwegverkürzung, dünneres Glas vom 993 RS/GT2, Bremskomponenten vom 996 und 997 GT3… Die Liste an Umbauten geht so weit, dass kaum ein Stein auf dem anderen geblieben ist. Das Dach wurde im Stile des RUF CTR von Schiebedach sowie Regenabläufen befreit, Türgriffe durch Schlaufen ersetzt und der Allradantrieb zugunsten reinen Heckantriebs komplett gestrichen.

Dieser Porsche 993 Turbo wurde von einem wahren Kenner und Könner über Jahre modifiziert und vereint alles, was sich Turboliebhaber nur erträumen können. Allein durch die Leistungsdaten von 520 PS und 700 Nm bei unter 1.400 Kg wird sehr deutlich, dass dieser Porsche 993 Turbo nichts für Weicheier ist. Mit einem normalen 993 Turbo, egal mit welcher WLS hat dieser Über-Elfer nichts mehr zu tun. Das Fahrerlebnis erinnert mehr an einen Carrera RS, nur eben mit doppelter Leistung. Zwar ist das Mapping hervorragend, doch es bleibt eben ein Bi-Turbo Motor alter Schule. Er wurde ohne Kompromisse modifiziert und wirkt mit seiner makellosen Lackierung wie aus einem Guss, sowohl in technischer Hinsicht, als auch nach ästhetischen Gesichtspunkten.

© Kirill Kirsanov

Verglichen mit dem 996 GT2 wirkt der 993 Turbo fast schon zierlich

Stellt man beide Autos nebeneinander, fällt besonders der Größenunterschied auf. Nach heutigen Maßstäben zählt der 996 GT2 zwar sogar schon zu den „kleineren“ Sportwagen, doch 20 cm mehr Fahrzeuglänge kann auch er nicht kaschieren. Der 993 Turbo wirkt subjektiv erheblich kleiner und fast schon zierlich. So absurd es sich anhört, aber im Vergleich zwischen diesen beiden mutiert der schwarze Turbo tatsächlich zum Wolf im Schafspelz.

Während der 996 GT2 mit seinem funktionalen und etwas zerklüfteteren Design sofort das Verlangen nach Speed und Kurvenhatz erweckt, wirkt dieser 993 Turbo mit seiner Makellosigkeit eher wie das Werk eines Künstlers, das für die Nachwelt bewahrt werden sollte. Ja, Porsches sind Fahr- und keine Stehzeuge. Und ja, diese Phrase ist durchaus etwas überstrapaziert, aber dieser 993, ist mit seiner schlichten Eleganz schon fast zu schade, um überhaupt gefahren zu werden. Wäre der Porsche 993 GT2 damals nicht zu Homologationszwecken, sondern als reines Straßenauto entwickelt worden, hätte er vielleicht so oder so ähnlich wie dieser hier ausgesehen.

Fazit: Das war einer dieser Tage…

Beide sind zweifelsohne sehr extreme Vertreter ihrer Spezies. Der 993 Turbo ist als letzter luftgekühlter Porsche 911 ohnehin von reichlich Nimbus umgeben. Er wirkt wie eine Zeitkapsel, die in eine Epoche führt, in der Ästhetik über Anpressdruck und Rundenzeiten ging. Umso erstaunlicher, dass dieses über 20 Jahre alte Auto mit seiner Kraft noch immer dazu im Stande ist, die von Walter Röhrl vielzitierten Tränen der Ergriffenheit waagerecht über das Gesicht laufen zu lassen.

© Kirill Kirsanov

Der 996 GT2 fühlt sich hingegen nicht wie ein Kunstwerk, sondern vielmehr wie ein extrem scharfes Skalpell an. Von kundiger Hand dirigiert, hat dieser seltene Vertreter der ersten wassergekühlten Elfer-Baureihe noch immer das Zeug dazu, modernste Sportwagen in die Schranken zu weisen. Den 993 möchte man am liebsten in all seinen Details aufsaugen. Den 996 bei den Hörnern packen und die persönliche Bestzeit beim Trackday verbessern.

Welchen wir wählen würden? Beide! In ihrem Leistungsvermögen sind sich beide absolut ebenbürtig, doch wie so oft in Porschekreisen entscheidet einzig die persönliche Couleur (oder genauer: die Frage nach #Luft oder #Wasser) über den Favoriten aus diesem Duo. Es stehen übrigens zur Zeit sogar beide zum Verkauf!

Beide Fahrzeuge wurden freundlicherweise von DLS Automobile zur Verfügung gestellt.

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