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Damals in Österreich – Porsche in Gmünd

14.11.2019 Von Markus Klimesch
Damals in Österreich – Porsche in Gmünd

Mitten im Krieg zog das junge Unternehmen Porsche von Stuttgart-Zuffenhausen nach Gmünd in Kärnten. In den Gebäuden eines stillgelegten Sägewerks entstand das erste Fahrzeug, das den Namen Porsche trug. Es folgte eine Kleinserie von 356-Coupés und -Cabriolets, die die einzigartige Sportwagen-DNA prägte.

Bombenangriffe auf Stuttgart

Deutschland im Herbst 1943. Bombenangriffe auf Stuttgart.  Die Firma „Dr. Ing. h. c. F. Porsche Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Konstruktion und Beratung für Motoren- und Fahrzeugbau“, das Konstruktionsbüro von Ferdinand Porsche, ist durch den Krieg bedroht und sucht zwölf Jahre nach ihrer Gründung einen neuen Standort. Ferdinand Porsche wird fündig und weicht 1944 in das deutlich weniger gefährdete Gmünd im schönen Kärnten in Österreich aus.

Die dort vorgefundenen Bedingungen waren äußerst schwierig. Es fehlte nicht nur an Maschinen, oft auch an Material. Die Räumlichkeiten in den Baracken aus Holz platzten aus allen Nähten. Doch der Standort in einem Tal hinter dem Großglockner hatte einen entscheidenden Vorteil: Es gab sehr wenig Bedrohung durch den grausamen Krieg, vor allem gab es in der ländlichen Umgebung genug Essen für alle Mitarbeiter.

Schicksal in den Händen von Ferry Porsche

Ferdinand Porsche befand sich ab Dezember 1945 in französischer Haft. Erst im Jahr 1947 kam er wieder frei und wurde 1948 auch formell freigesprochen. Das Schicksal der Firma lag während dieser Zeit in den Händen von Ferdinands Sohn, Ferdinand Anton Ernst Porsche, genannt Ferry.

„Am Anfang sah ich mich um, konnte aber den Wagen, von dem ich träumte, nicht finden. Also beschloss ich, ihn mir selbst zu bauen.“ Ferry Porsche

Dieses Zitat ist bis heute legendär und begründete den Mythos Porsche. Die Firma musste am Leben gehalten werden – das gelang vor allem mit der Konstruktion von Traktoren, Mähfingern und Seilwinden –, aber der Entwicklungsauftrag für den Typ 360 Cisitalia für die gleichnamige italienische Rennwagenschmiede brachte das notwendige Geld für Ferry Porsches Traumwagen.

Der Porsche 356 Nr. 1 Roadster wird geboren

1948 war es endlich soweit. Anfänglich wurde das Auto noch als VW-Sport bezeichnet. Der Gitterrohrrahmen aus Stahl trug eine Karosserie aus Aluminium. Wichtige Teile wie Vorderachse, Getriebe und Motor stammten aus dem Volkswagen „Käfer“, doch die Porsche-Techniker brachten die Antriebsquelle mit 1131 Kubikzentimetern, die in der Mitte angeordnet wurde, dank neuer Zylinderköpfe und Feintuning auf immerhin 35 PS. Das reichte, um das Fahrzeug von nur 585 Kilogramm Gewicht auf für damals gewaltige 135 km/h zu beschleunigen. Am 8. Juni 1948 erhielt der 356 „Nr. 1“ Roadster mit der Chassisnummer 356.001 seine allgemeine Betriebserlaubnis. Ein historischer Moment.

Der Porsche 356/2 zum ersten Mal in Genf

Dieses Fahrzeug blieb ein Einzelstück. Gleichzeitig mit der „Nr. 1“ wurde am Porsche 356/2 gebaut, schon im August 1948 war das erste Coupé fertig. Basis der 356/2-Modelle war ein Blechkastenrahmen. Der Vierzylinder-Boxermotor hatte dann schon 40 PS rückte in das Heck. Damit wurde Platz für Notsitze und Gepäck geschaffen. Noch heute ist der Motor des Porsche 911 im Heck verbaut. Von Winter 1948/49 bis zum Ende der Produktion in Österreich im Jahre 1950 entstanden 44 Coupés und acht Cabriolets vom 356/2. Die Karosserien der Coupés wurden bei kleinen Spezialisten wie Kastenhofer, Keibl oder Tatra in Wien sowie Beutler in der Schweiz aus Aluminiumblechen von Hand gedengelt, die Karosserien der Cabriolets stammten von Keibl und Kastenhofer sowie von der Firma Beutler in Thun in der Schweiz. Diese Modelle aus Gmünd waren es, mit denen sich die Marke Porsche auf dem Automobilsalon in Genf im Frühjahr 1949 zum ersten Mal einem internationalen Publikum vorstellte.

Eine Fehleinschätzung

Als Ferry Porsche den Entschluss fasste, „seinen“ 356 zu bauen, war er sehr bescheiden davon ausgegangen, dass man etwa 500 Stück von so einem Sportwagen verkaufen könnte. Was für eine gigantische Fehleinschätzung: Bis 1965 wurden tatsächlich knapp 78.000 Exemplare des Porsche 356 gebaut. Die unaufhaltsame Erfolgsgeschichte nahm seinen Lauf.

Bilder und Textauszüge: Porsche Newsroom

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