Im Elferspot Market Report blicken wir zurück auf die Entwicklungen am Markt für Porsche 911 G-Modelle. Die Analyse gibt interessante Einblicke auf verschiedene Kennzahlen des Marktes der zweiten Generation 911. Wir untersuchten dazu Marktwerte, Standzeiten und regionale Unterschiede, um der Frage auf den Grund zu gehen, wie sich das Käuferinteresse an verschiedenen Modellen entwickelte.
Die inoffizielle Elfer-Hitliste ergibt sich für uns auf Elferspot anhand der Fahrzeugzugriffe. Schließlich gibt diese Zahl, besonders in Relation zur Anzahl aller Aufrufe, direkten Aufschluss darüber, wie viele Menschen sich für bestimmte Baureihen interessieren. Und während in den Top 5 regelmäßig Verschiebungen zwischen 964, 993, 997 und 991 stattfinden, blieb das G-Modell in den letzten Jahren stets auf Platz 1 oder 2 der meistgesuchten Porsche-Baureihen auf Elferspot. Wohlgemerkt beinhalten diese Zahlen noch nicht mal die 911 Turbo-Modelle vom Typ 930. Würde man diese dazurechnen, wäre das G-Modell die mit Abstand meistgesuchte Porsche-Baureihe auf Elferspot.
Seit 2021 machen Fahrzeugaufrufe bei 911 G-Modellen (ohne 930) konstant zwischen 11,5 und 12,3 Prozent aller Impressionen bei Elferspot aus. Das bedeutete 2024 in Zahlen: Fast 2,6 Millionen Aufrufe entfielen auf 911 Carrera 3.0, 3.2, SC und co. Um diese Zahlen in den passenden Kontext zu setzen, müssen wir natürlich auch die Aufrufe pro Auto berücksichtigen. Denn während Elferspot als Plattform selbst einerseits mehr Nutzer und Zugriffe hinzugewonnen hat, wuchs auch der Fahrzeugbestand in gleichem Maße.
Von 508 angebotenen Elfern zweiter Generation 2021 erhöhte sich das Angebot 2024 auf insgesamt 1.158 Stück. Die Zugriffszahlen pro Fahrzeug lagen im Mittel trotzdem auf relativ konstantem Niveau. Zwar konnte der Spitzenwert aus dem Boom-Jahr 2021 mit durchschnittlich fast 2.600 Impressionen pro Inserat nicht ganz gehalten werden, doch 2024 generierten 911 G-Modelle im Mittel immer noch mehr als 2.200 Aufrufe.
Das grundlegende Interesse am Porsche 911 G-Modell bleibt also zweifelsfrei auf konstant hohem Niveau. Doch eine andere Metrik spricht für leichte Abkühlung am Markt für Elfer aus der zweiten Baureihe. Während 2021 bis 2023 durchschnittlich weniger als 70 Tage vergingen, ehe ein 911 Carrera 3.2, SC, S oder Carrera 3.0 eine neue Garage fand, brauchte es 2024 mehr Geduld. Im vergangenen Jahr dauerte es durchschnittlich drei Monate, nämlich fast 91 Tage, bis ein G-Modell-Inserat als verkauft markiert werden konnte.
Je nach Modell und Region gibt es hier jedoch gewisse Unterschiede. Zum Beispiel beim 911 Carrera 3.2: In Europa dauerte die Vermarktung seit 2021 konstant zwischen 75 und 80 Tagen. Im Vergleich dazu braucht der Verkauf des beliebtesten G-Modells in Nordamerika mittlerweile deutlich mehr Zeit als Anfang des Jahrzehnts. Statt 37,8 Tagen im Jahr 2021 dauerte ein Verkaufsprozess beim 3,2 Liter Carrera dort 2024 durchschnittlich 92,6 Tage.
Ein ähnliches Phänomen konnten wir auch beim Porsche 911 SC beobachten. Während die Vermarktung in Europa zwischen 2021 und 2024 relativ konstant um die 80 Tage Zeit brauchte, ging es in den Staaten auf und ab. 2021 und 2023 standen 911 SC um die 40 Tage beim Händler, 2022 und 2024 jeweils etwa doppelt so lang. Die Tendenz bleibt allerdings die gleiche wie beim Carrera 3.2 – die Vermarktungszeiträume am amerikanischen Markt nähern sich den europäischen an.
Zwei andere Modelle, die seinerzeit dem europäischen Markt vorbehalten waren, entwickeln sich hingegen nahezu gegensätzlich. Die Rede ist vom Porsche 911 S und dem 911 Carrera 3.0 – beides G-Modelle, die lange Zeit etwas im Schatten des Carrera 3.2 standen. Während der Carrera 3.0 im Windschatten des direkten Nachfolgers allerdings kontinuierlich wertvoller und gefragter wurde – er stieg auf durchschnittlich über 100.000 Euro im letzten Jahr an – ist die Geschichte beim 911 S etwas anders.
Das Preisniveau verschob sich zwar insgesamt gesehen etwas nach oben, doch 2024 ließen die Preise für das schmale, nur 1974 bis 1975 gebaute G-Modell mit 2,7-Liter-Motor und 175 PS wieder nach. Fast zehn Prozent niedriger lagen die durchschnittlichen Angebotspreise. Auch der Verkauf des frühen G-Modells dauert länger als vor wenigen Jahren. Statt gut 73 Tagen dauerte es 2024 im Mittel 115 Tage, bis 911-S-Inserate als verkauft markiert wurden. Zwar verkauften sich Carrera 3.0 im vergangenen Jahr auch nicht mehr so schnell, wie noch 2023, doch mit 82 Tagen Vermarktungsdauer verkauft er sich durchschnittlich immer noch einen Monat schneller als der SC.
Die Vermarktungs-Analyse zeigte, dass die Märkte für Porsche Sportwagen in Europa und Nordamerika ähnlicher werden. Die zwischenzeitliche Goldgräberstimmung in den USA und Kanada kam etwas zur Ruhe. Mittlerweile laufen die Uhren in Amerika und Europa in vergleichbarem Tempo, was den Porsche-Verkauf anbelangt. Ein Indiz für die immer stärker voranschreitende Internationalisierung des Porsche-Markts? Möglicherweise! Denn auch preislich nähern sich die Märkte auf beiden Seiten des Atlantik immer weiter an.
2022 und 2023 war der amerikanische Markt im Vergleich zum europäischen etwas stärker. Das zeigt sich unter anderem in den Angebotspreisen von Porsche 911 SC und Carrera 3.2. Während die Preise für diese Fahrzeuge in Amerika teils mehr als ein Viertel nach oben schnellten, bewegte sich der Europa-Markt seitwärts mit „nur“ leichter Tendenz nach oben. Wegen dieser Preisstabilität geht die zweite Generation Porsche 911, gerade als SC oder Carrera 3.2, in Europa nahezu als Vernunfts-Elfer durch.
Der Porsche-Markt zeigte 2024 nicht mehr ganz so steil nach oben, wie noch ein paar Jahre zuvor. Doch die Tendenz bleibt: ein klassischer Elfer ist ein spannendes Asset. Schließlich ist die Gefahr eines Totalverlusts überschaubar, sofern das Fahrzeug gut versichert und gewartet wird. Das Interesse ist nach wie vor groß und der Markt internationaler als je zuvor. Vermutlich wird dieses Thema in den kommenden Jahren noch bestimmender, der Markt transnational noch durchlässiger. Denn auch wir stellen fest, dass die Marktplatz-Besucher auf Elferspot sich immer weiter über den gesamten Globus verteilen.
Elferspot Magazin